Vom Eren aus erreichte man die Wohnstube, die Schlaf- kammer, den Keller und den Viehstall... Der Keller war ein Vorratsraum für große Steinfässer... und einige Zentner Kartoffeln...
Über [eine Holztreppe]... gelangte man in die niedrige ... Schlafkammer, wo ein großes Bett mit einem ... Leinen- vorhang stand. Als Matratze diente ein schlichter Strohsack, Oberbett und Kissen waren mit &dbquo;Kaaf" (Haferspreu) gefüllt.
In einer Nische zwischen Eren und Wohnstube war eine gußeiserne &dbquo;Zackenplatte" [Takenplatte, Tackeplatte] eingelassen, wodurch die Wohnstube vom Eren her mitbeheizt wurde. ... Das Hauptmöbel in der Wohnstube war ein wuchtiger Eichentisch mit großen ,Schooßern" (Schubladen), in denen Besteck, Brot und Butter aufbewahrt wurden; dahinter stand eine lange Bank und davor einige Stühle. In den Wands
chränken brachte man allerlei Geschirr, Lebensmittel... unter, ...freistehende Schränke... fehlten.
Durch die kleinen Fenster mit den in Bleistreifen gefassten "Rutten (Scheiben) drang nur wenig Tageslicht ins Haus; deshalb war auch bei der quergeteilten Haustür... die obere Hälfte meist geöffnet, während die untere Hälfte die frei im Hof laufenden Schweine aussperrte.
An langen Winterabenden sorgten kleine, mit Rapsöl gespeiste Lampen... und die nur kurzzeitig verwendbaren Späne aus Faulbaum und Eiche für eine spärliche Beleuchtung; die Späne waren bis zu 80 cm lang und brannten dann etwa eine Viertelstunde.
Das häusliche Leben spielte sich vorwiegend auf dem geräumigen, etwa 5 mal 6 Meter großen Eren [Diele] ab, dessen Boden aus festgestampftem Lehm bestand oder mit Steinplatten ausgelegt war. Im offenen Kamin... wurde tagsüber ein Feuer in Gang gehalten, wobei der Rauch zunächst durch die "Deeße", einen im "Ohlder" (Speicher) endenden Rauchfang, und von dort durch ein dreieckiges "Euelsloch" im Giebel abzog. Über der Feuerstelle war ein schwenkbarer... "Hählhooch" (Kesselhaken) angebracht, [an dem] ... ein Kochkessel hing, ...
an der Wand eine "Schottelbank" mit buntbemalten Tellern und Schüsseln.