Kurt Müller sen.


Na ja, und nun mal von den Geschwistern meines Vaters.
 

Herta Müller


Die Margot erzählte, der Großvater, Heinrich Müller, hat ja seine Frau, die Großmutter früh verloren, die ist ja 48 Jahre oder so geworden. Und dann stand er mit seinen vielen Töchtern da.
 

Kurt Müller sen.


Er war bei den Mädchen sehr besorgt darum, dass sie alle ordentlich heirateten. Die wurden auch eigentlich sehr bevorzugt, fand ich, wenigstens soweit ich das später gehört hab' innerhalb der Familie. Mein Großvater sorgte sich darum, was für Männer sie bekamen.
 
Und die Mädchen hatten alle eine gewisse Beziehung zum Geld, sie verstanden mit Geld umzugehen. Die Tante Elly in Magdeburg heiratete einen Versicherungsdirektor, die Tante Lene heiratete den selbständigen Konditormeister mit Vermögen in der Innenstadt, und die Tante Pauline heiratete einen Juwelier, den sie durch den Elberfelder Bruder des Juweliers, der auch ein Juweliergeschäft hatte, kennengelernt hatte.
 

Herta Müller  

Und das waren Nachbarn von Noots, die Werres.

Elly Müller, verh. Wolf 1922

MuellerElly1922klein
MuellerPauline1922klein

Pauline Müller,
verh.Werres, 1922

Kurt Müller sen.


Die Schwestern meines Vaters haben alle gut geheiratet, waren alles intelligente Biester, auf deutsch gesagt. Die waren clever. Tante Lene, als Jüngste, war vielleicht etwas herausragend, in ihrer ganzen Art. Na ja, sie war ja, möcht' ich sagen,... majestätisch! Und konnte sich durchsetzen... Und sie war sehr distinguiert dabei, majestätisch, distinguiert. Das war 'ne Führernatur. Die hatte Ordnung in ihrem Laden. Die pfiff, und alles richtete sich danach. Die war auch die Seele des Geschäftes da. Die haben ja zuerst nur ein kleines Café gehabt, wie in so'nem D-Zug-Wagen hinternander, so einen langen Schlauch, wo das Café war, so ähnlich wie Fritzenkötter [

Café in Gütersloh

]. Dann haben sie ja nachher Räume dazugenommen, dann haben sie von dem Wall aus, du kennst den Eingang ja, vorne, oder nicht? Nein, das kannst du ja gar nicht kennen, ist ja ausgeschlossen. Dann ganz hinten rum, um den ganzen Werres'schen Block rum, wo das Juweliergeschäft war, bis zur Wupperseite, bis zur Bleiche, hieß das, da hatten sie das ganze Café ausgebaut, ein großes Café, sehr schön, mit erhöhten Balustraden, wo die Leute saßen.
 
Ja, sie hatten ein sehr sehr schönes Café, das sehr viel besucht wurde. Sie waren besonders bekannt wegen ihrer Backwaren, wegen ihrer Torten, Cremeschnitten usw., das waren so Spezialitäten, die da gegessen wurden. Der Onkel Hugo hat ja nie seine Meisterprüfung gemacht, aber war ein vollendeter Konditor. Lehrlinge hat der glaub'ich auch nie gehabt, hat immer nur Gesellen gehabt. Der lief rum, der sah immer tiptop aus, weiße Jacke, weiße Schürze, schräge aufgeschlagen, weiße Kappe auf, wenn er da rumlief, wenn der fertig war, dann war der tiptop in Funktion, in Kleidung.

MuellerHelene1922a

Lene Müller, verh.Noot, 1922

CafeNootPlan.jpg
Schwebebahn Schlossbleicher Str.jpg

Lage des Café Noot (Wall 41)

Schwebebahn an der Schlossbleicher Straße

Kurt Müller

(sr.)

UnterschriftGruen.jpg
geboren am 8. August 1904 in Elberfeld
gestorben am 23. Dezember 1982 in Gütersloh
Portraet2.jpg

Gespräch aus dem Jahr 1982

 
FamgeschKlein
 
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