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Kurt Müller in Williamsport (1):
Ferdinand jr. und seine Familie

Zwölf Jahre nach dem Tod des Einwanderers Ferdinand Simon und 38 Jahre nach dem Abschied von Ferdinands Neffen Emil Müller von seiner ameri-kanischen Familie wurde die Verbindung zwischen den Simons in Williamsport und den Müllers in Elberfeld mit neuem Leben erfüllt, als Emils Sohn Kurt 1930 für ein ganzes Jahr zu seinen Verwandten in die USA reiste.

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1920.40Huffman.238

Unten: Familie Ferdinand Simon jr. im Zensus 1930

Bei den Eltern ausgezogen und verheiratet war inzwischen auch Ferdinand juniors jüngerer Sohn

Clyde

Ferdinand (1906-1976), noch ohne Kinder, nachdem seine Frau Helen (geb. Goodfellow, 1906-1985) 1929 eine Fehlgeburt erlitten hatte (später,­im Lauf der 30er Jahre, sollten aber noch 5 gesunde Kinder folgen). Auch sie wohnten weiterhin in Williamsport, ebenso wie Ferdinand selbst (1875-1940) mit seiner Frau Clara, geb. Kettler (1875-1945), Sohn

Carl

Henry (1904-1992) und Tochter

Louise

Kathryn (1915-1999). Nach einem Intermezzo in der Brandon Avenue, wohnten Ferdinand jr. und seine Familie, anfangs, bis zu dessen Heirat, noch mit Sohn Carl, nun im Haus Nr. 1123 in der

Baldwin Street

(s.l.),­laut Census von 1930 (s.u.) als Mieter, laut Adressbüchern aber als Eigentümer.

Zwischen Kurt und seinen Vettern und Kusinen, zu den drei älteren natürlich auf andere Weise als zu den beiden 15jährigen "Nesthäkchen" Louise und Maxine, entwickelte Kurt im Laufe seines Aufenthalts sehr enge Beziehungen. Dies gilt besonders für die fast gleichaltrige  Miriam, deren Tod 1959 ihm sehr nahe ging, aber auch für Clyde und Carl Simon, die ebenfalls beide in seinem Alter waren. Beide mochte er sehr, aber er unternahm anfangs mehr mit Carl (z.B. den unten geschilderten Ausflug in die Berge), der im Unterschied zu Clyde bis Oktober 1930 noch bei den Eltern wohnte. Carl war es auch, der nach dem II. Weltkrieg als treibende Kraft für die Wiederaufnahme des Kontaktes nach der langen Pause während des Krieges sorgte.

Carl Simon war laut Census und Adressbuch 1928/30 ein "draughtsman", also ein Konstruktionszeichner, der "mechanical drawings, as of machines, structures, etc." (Dictionary of American English) anfertigte, und zwar bereits damals bei der "Darling Valve & Manifacturing Company", der er sein Leben lang treu blieb und zu deren Vizepräsidenten er am Ende aufsteigen sollte.

Mehrfach erzählte Kurt von einem Abenteuer, das er mit Carl Simon erlebte. Sie waren zu zweit in ein Randgebiet der Appalachen gefahren (möglicherweise in die Catskills), um dort in einer kleinen Jagdhütte das Wochenende zu verbringen. Die Hütte war winzig, aber dank einem großen, bis zum Fußboden reichenden Fenster direkt neben der Eingangstür waren sie hier mitten in der Natur.

Klapperschlange.230

Klapper-
schlange
in Aktion

Das Wochenende schien zunächst zu halten, was Hütte und Lage versprachen. Doch dann wurde das Idyll gestört. Draußen vor der Hütte tauchte eine Klapperschlange auf. Sie bewegte sich immer näher heran, bis sie direkt vor dem großen Fenster innehielt. Das Tier hatte die Männer drinnen hinter der Verglasung offenbar bemerkt und schien sie als Bedrohung wahrzunehmen.

Oben: Eine solche kleine Hütte in den Catskills, mit einem großen Fenster neben der Tür, könnte Schauplatz des Erlebnisses gewesen sein; ihre Merkmale entsprechen sehr genau den geschilderten.

Da hatte Carl, dem solche Situationen weniger neu waren als seinem Vetter, einen Einfall. Er gab Kurt die Anweisung, noch näher an das Fenster heranzutreten und auch durch Bewegungen die Aufmerksamkeit der Schlange zu binden. Während Kurt also die Schlange provozierte und beschäftigte, kletterte Carl leise und unauffällig durch ein rückwärtiges Fenster aus der Hütte.

Starr fixierte es die beiden und machte keine Anzeichen, sich wegzubewegen. Zur Tür hinauszugehen, schien nicht mehr möglich, ohne eine Attacke der Schlange zu provozieren. Die beiden zogen sich so weit zurück, wie das Platzangebot der winzigen Hütte es erlaubte, und warteten, aber die Schlange verharrte, wo sie war. Es schien kein Entrinnen zu geben, sie waren gefangen.

Nachdem er sich zunächst einen dicken Knüppel besorgt hatte, schlich er in großem Bogen um die Hütte herum und von hinten an die Schlange heran, die sich inzwischen laut klappernd und drohend aufgerichtet hatte, starr den sie provozierenden Kurt im Visier. Carl war nun direkt hinter ihr angekommen. Er holte aus, und mit einem einzigen gezielten Schlag seines Knüppels zerschmetterte er den Kopf des Reptils. Sie waren wieder frei und um ein Abenteuer reicher.

CatskillsHuette.236
HuetteCatskill.236
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Clyde Simon (1906-1976), um 1930 mit seiner ersten Frau Helen Goodfellow (1906-1985),
der Mutter seiner 5 Kinder

1924.SimonClyde.WilliamsportHighSchool.Jahrbuch-Eintrag.410

Unten:
Jahrbucheintrag 1924 Williamsport High School

1924.SimonClyde.Portrait.220

Clyde Simon
im Jahr 1924.

Clyde Simon war seit 1926 als Buchhalter bei der Lycoming Trust Company, einer Treuhandgesell- schaft, beschäftigt und wohnte seitdem in

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einer eigenen Wohnung in der Lycoming Street*.


 

* Nr. 315, heute nicht
    mehr lokalisierbar

Rechts: Nach der Hochzeit zog Carl bei den Eltern aus und mit seiner Frau in dieses Haus in derselben Straße, in der auch das Elternhaus stand (1207 Baldwin Street).

1946.SimonCarlIrene

Links: Am 4. Oktober 1930 heirateten Carl

f

H.Simon (1904- 1992) und Irene Waite (1903-1993), mit Kurt Müller als Trauzeugen (Foto oben von Carl und Irene  aus dem Jahr 1946).

Baldwin1207.279

Die Familien von Ferdinands Kindern wohnten noch im selben Viertel in Williamsport, Idas Familie laut Zensus (siehe unten) sogar noch im selben Haus Huffman Street Nr. 40 (siehe Foto oben und  

folgende

Seite).

HintergrundHausSimon
0gs14.mod.365

Haus der Familie Ferdinand Simon jr.
in 1123 Baldwin Street, Williamsport
(Foto von Kurt Müller
aus dem Jahr 1930)

UnterschriftTransp2
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geboren am 8. August 1904 in Elberfeld
gestorben am 23. Dezember 1982 in Gütersloh

Kurt Müller

(sr.)

Amerika 1930 - 1931

Famgesch
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19301004.SimonCarl.Heirat2.815