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Herta Heitmann

geboren am 11. September 1909  in Metz
gestorben am 27. Oktober 1997  in Vaale
HeitmannHertaUnterschriftMittel Kopie 2
 
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Herta Heitmann wurde am 11. September 1909 um 12

f

Uhr mittags in der wilhelminischen Garnisonsstadt Metz (Lothringen) geboren, als Tochter von

Heinrich Heitmann

aus Westfalen und seiner einheimischen Frau

Lina Darm

.

Herta Heitmann im Taufkleidchen,
von ihrer Mutter selbst genäht (s.u.)

s14 Kopie 5
s22BabyHerta Kopie 2
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s35s36GeburtsurkundeKSGanz

Transkription der Geburtsurkunde

(s.Bild oben)


 

Metz 15. September 1909
Vor dem Standesbeamten erschien heute die Hebamme Katharina Lehlarb, wohnhaft in Metz, Diedenhofener Str. 2, und zeigte an, dass von der Lina Maria Heitmann, geborene Darm, Ehefrau des Vizewachtmeisters Heinrich Wilhelm Heitmann, beide evangelischer Religion, wohnhaft in Metz, la Rondekaserne, zu Metz in letztgenannter Wohnung am elften September des Jahres tausend neunhundert neun mittags um 12 Uhr ein Mädchen geboren worden sei und dass das Kind die Vornamen Herta Emilie Johanna erhalten habe.
 
Vorgelesen, genehmigt und unterschrieben:
Lehlarb

(Hebamme)


Pforzich (der Standesbeamte, in Vertretung)


Transkription des Taufscheins

(s.Bild oben)
 

Nach Angabe des Taufregisters der evangelischen Militärgemeinde zu Metz ist dem Vizewachtmeister im Dragoner-Regiment König Karl I. von Rumänien (1. Hannoversches) Nr. 9 Heinrich Wilhelm Heitmann von seiner Ehefrau Lina Maria  geb. Darm am elften (11.) September Eintausend neunhundert und neun (1909) in Metz Devant les Ponts eine Tochter geboren worden, welche am einunddreißigsten (3.) Oktober desselben Jahres in der heiligen Taufe die Namen:
 

Herta Emilie Johanna Heitmann


 
empfangen hat.
 

Dies bescheinigt amtlich

 
       Metz, den 31ten Oktober 1909

   Hobohm                            

 

Divisionspfarrer der 33.Division

Heinrich Heitmann war in Metz stationiert als Zeitsoldat, der sich als sogenannter "Zwölfender" mit 12 Jahren Militärdienst eine anschließende lebenslange Anstellung als Staatsbeamter sicherte. Auch die Familie seiner in Metz geborenen Frau stammte ursprünglich nicht aus Lothringen, sondern aus dem angrenzenden Saarland, von wo die Eltern erst nach 1871 zugewandert waren; der hugenottischstämmige Vater

Konrad Darm

, dessen Vorfahren ihrerseits großenteils aus dem Metzer Land stammten, war als Bahnbeamter nach Metz versetzt worden.

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Geburt und Taufe

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       Herta Heitmann
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©   Kurt Müller 2023

Rechts: Herta Heitmanns Taufkleid

Unten: Geburtsurkunde (spätere Kopie aus französicher Zeit)

s27 Impfschein1.523

Rechts:  Herta Heitmanns Impfschein

Die Ehe von Herta Heitmanns Eltern begann nicht unter einem sehr glücklichen Stern. Heinrich Heitmann hielt um die Hand Lina Darms nicht bei ihr selbst an, sondern nur bei der Mutter; Lina selbst war nicht darauf vorbereitet, als die Mutter

Katharina Groß

sie mehr oder weniger vor vollendete Tatsachen stellte, sie nicht nach ihrer Einwilligung fragte  und an ihrer Tochter quasi ihr eigenes Schicksal wiederholte. Als Konrad Darm nämlich um Katharinas Hand bei ihrer Mutter angehalten hatte (ebenfalls ohne vorher die Braut zu fragen), hatte diese ihrer Tochter die Neuigkeit von vornherein mit der Drohung präsentiert, wenn sie nicht einverstanden sein sollte, könne sie sofort zuhause ausziehen. Nicht ganz so rüde wurde mit Lina verfahren, aber vielleicht war der Effekt sogar schlimmer. Sie erlebte diese Zäsur als Kränkung und Unterwerfung, als Verlust ihrer schönen, später sehr verklärten Jugendzeit, die sie so gern noch weiter genossen hätte. Zeit Ihres Lebens schwärmte sie von den vielen beschwingten Tanzvergnügungen, mit denen von da an Schluss war. Heinrich Heitmann wird als ein zwar herzlicher, aber auch strenger und nüchterner, v.a. sparsamer Mann geschildert (seine Tochter Herta schrieb  ihm außerdem eine gewisse Eitelkeit zu). Seine Frau Lina konnte sich ihr Vergnügen jetzt oft nur heimlich verschaffen (z.B. den Gang ins Kino, als die Familie in Köln wohnte). So blieb bei ihr immer ein unterdrückter Groll gegen diese Ehe bestehen, den sie nach der Geburt von Herta möglicherweise auf die Tochter ausdehnte. Jedenfalls war das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter immer angespannt und höchst ambivalent, manchmal bis zu Groll- und Hassgefühlen. Für Hertas seelische Entwicklung bedeutete dieser Start ins Leben eine schwere Hypothek.

Unten:  Herta Heitmanns Taufschein