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 geboren  am  29. Juni 1846  in Isselhorst 61
gestorben am 29. Juni 1942  in Isselhorst 61
s3.HornbergJohanne.52

Johanne Marie Hornberg

©   Kurt Müller 2022
 
TaufeintragJohanneHornberg.mod.1100

Johanne Hornberg hatte zwei ältere Schwestern, Hanne Marie (*1839) und Marie Louise (*1843), die beide schon vor Johannes Geburt im Kleinkindalter starben, und einen 6

f

Jahre jüngeren Halbbruder,

Johann Heinrich Ottensmann

, der der zweiten Ehe ihrer Mutter entstammte. Von ihm sind zwe Briefe an Johanne und ihren Mann aus dem Jahr 1891 erhalten.

Ein

Brief ihres Sohnes Heinrich

,

den er ihr im Jahr 1936 ein paar Tage nach ihrem 90.

f

Geburtstag  schrieb, ist ebenfalls erhalten.

Aus dem Jahr 1935 stammt ein

Brief, von ihr selbst geschrieben

, an ihren Sohn Heinrich.

Johanne Hornberg

heiratete

 

Wilhelm Heitmann

 
am 24. Juni 1870 und hatte mit ihm 6 Kinder:

Johanne

Catherine (Hanne, *23.1.1871  †17.3.1915),


Friedrich

Christian (Fritz, *29.8.1872 †24.1.1933),


Johanne

Marie

(Mariechen, *25.4.1874 †25.5.1948),


Johanne

Wilhelmine

(Minna, *2.2.1876 †22.5.1949),


Heinrich

Wilhelm (Heini, *5.5.1878 †14.11.1958) *


und Johanne

Caroline

(Line, *25.8.1880 †25.6.1958)
 
*

Heinrich Heitmann

ist Robin und Katya Müllers Urgroßvater

Johanne Hornbergs Kindheit und Jugend

in den Familien Hornberg,  

Ottensmann


und Kosfeld / Koesfeld*.


 

Mittelpunkt ihres gesamten Lebens war für Johanne Heitmann geb. Hornberg, im Alter "Brakenmutter" genannt,  das   

Brakenhaus

(Isselhorst Nr.61). Hier starb sie, hier wurde sie geboren. Bei ihrer Geburt war ihr Vater Heuerling auf dem Anwesen Nr.61, das nach den Recherchen von Kerker und Plöger* aus zwei Wohngebäuden bestand.

BrakenhausSept1953M

Unten: Johanne Hornbergs Taufeintrag vom 8. Juli 1846 im Isselhorster Kirchenbuch

s3.HornbergJohanne.Portrait.360

Johanne Hornberg 1909

Unten: Der Kotten des Anwesens
Isselhorst Nr.61, "In den  

Braken

", wo Johanne Hornberg geboren wurde, lebte und starb
(Foto aus dem Jahr 1953)

Konfirm.592

Die Kirchenbuchauszüge auf dieser und den weiteren Seiten sind wiedergegeben mit großzügiger

Erlaubnis des Kirchenbuchportals "

Archion

".

Oben: Johanne Hornbergs Konfirmationseintrag im Isselhorster Kirchenbuch. Auch hier wird ihr - inzwischen verstorbener - Vater als "Heuerling" bezeichnet.

neunund-
zwanzigs-
ten, 29.
 Juni

Johanne Marie.

Morgens
zwei,
2 Uhr

40. .

ehelich.

Heuerl. Johann
Friedrich
Hornberg.

Hanne
Wilhelmine
Koesfeld.

Isselhorst
bey Nr. 61.

den 8. Juli.

(Name des Pastors)
Erbpächtersfrau Hanne Marie Elisabeth Rethage, No. 55 in Hollen,
2. Heuerlingsfrau Margar.Louise Rethage
geb. Beiter, daselbst;

20.

geboren am 29. Juni 1846 in Isselhorst,

bei

Haus Nr. 61


gestorben am 29. Juni 1942 in Isselhorst, Haus Nr. 61

Als Johanne 3 Jahre alt war, starb, am 15. Januar 1850, ihr Vater Friedrich Hornberg im Alter von nicht ganz 40 Jahren am "

Schlagfluß

" (Schlaganfall).
 
Ein Jahr später ging ihre 40jährige Mutter erneut eine Ehe ein (s.u.), mit dem neun Jahre jüngeren Nachbarssohn (Nr.

f

60) und Schneider Friedrich

Ottensmann

, der Johannes verschuldetem Onkel das gesamte Anwesen Nr.

f

61 abkaufte und neuer Erbpächter wurde.

Zu ihrem 90.

f

Geburtstag erschien ein kleiner

Bildartikel

in

der ”Westfälischen Zeitung”

.

Das Brakenhaus und seine Besitzer. Aus der Geschichte einer Erbpachtstätte, von Gisela Kerker

und

Renate Plöger

, Gütersloh 2016,

Der Isselhorster

;  März 2016; Ausgabe 137, Seite 20-25 (Hrsg.:

Heimatverein Isselhorst

)

* Die Informationen über die Geschichte des Brakenhauses entstammen großenteils dem Bericht:

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Als Johanne 19 Jahre alt war (und damit noch minderjährig), starb, im Jahr 1865 an einem Krebsleiden, auch ihre Mutter (s.u.). Zu diesem Zeitpunkt lebten außer ihr auf dem Anwesen Nr. 61 ihr 45jähriger Stiefvater, ihr noch 12jähriger Halbbruder, ihr 57jähriger Onkel Friedrich Wilhelm Koesfeld und seine Kinder: die 26jährige Tochter Hanne Wilhelmine und der 9jährige Sohn Friedrich Ludwig. Dessen Mutter, dritte und letzte Frau ihres Onkels, war bereits 1861 verstorben und wie schon ihre beiden Vorgängerinnen der Schwindsucht (Tuberkulose) zum Opfer gefallen (mehr über die Familie Kosfeld und das Anwesen ist auf den Seiten über das

Brakenhaus

zu finden sowie im Bericht von G.Kerker und R.Plöger, s.u.*). Ob ein weiterer Sohn Koesfelds noch lebte (bzw. noch nicht ausgezogen war), wissen wir nicht.

2. Geburt von Johannes Halbbruder Heinrich Ottensmann


 
Als Johanne 6 Jahre alt war, ein Jahr nach Gründung ihrer neuen Familie, brachte am 6.10.1852 (s.u.) ihre Mutter Hanna Wilhelmine Henriette Ottensmann (geb.Kosfeld, verwitw. Hornberg) ihren

Halbbruder Johann Heinrich Ottensmann

* (Rufname: Heinrich) zur Welt (siehe Kirchenbucheintrag unten), der dann zusammen mit ihr im

Brakenhaus

(Isselhorst 61) aufwuchs, zunächst bei beiden Eltern. Von der engen Beziehung der beiden Halbgeschwister zeugen die

Briefe

von Heinrich an seine Schwester sowie die Fürsorge, die Johanne und ihr Mann Wilhelm Heitmann nach Heinrichs und seiner Frau frühem Tod für deren minderjährige, z.T. noch kleine Töchter bewiesen, als sie sie bei sich aufnahmen. Drei von ihnen wuchsen dann auf Dauer, d.h. für den Rest ihrer Jugend im Brakenhaus auf und gehörten auch später zur Familie.

1851_Heirat_Ottensmann-Koesfeld.1100
18521006.OttensmannHeinrich.Geburt
18650723.KosfeldHannaWilhelmine.Sterbeurkunde.1026

Tod von Johannes Mutter Hanne Wilhelmine Kosfeld

1. Einzug von Johannes Großvater


 
Johann Henrich Hornberg, der bis zum Tod seines Sohnes noch als Erbpächter in Hollen 23 gelebt hatte, zog in den 1850er Jahren (nach 1852) nach Isselhorst 61 zu Schwiegertochter und Enkelin und verbrachte dort seine letzten Lebensjahre bis zum damals sehr hohen Alter von 77 Jahren. Sein offizieller Status war nun, so wie gleichzeitig auch der von Johannes Onkel F.W.Kosfeld, der eines Heuerlings (bei seinem Tod im Jahr 1862 wird er als "Heuerling bey Isselhorst Nr.

f

61" bezeichnet).

Oben: Heirat Koesfeld

Nach dem Tod ihrer Mutter übernahm Johanne vermutlich die Rolle der Hausfrau und Ersatz-Mutter für all diese Männer und Jungen, zunächst, 19jährig, zusammen mit ihrer 7 Jahre älteren Kusine Hanne Wilhelmine Kosfeld und ab 1868 (Heirat der Kusine) als einzige Frau auf dem Anwesen.
 
1870

heiratete

sie, mit 24, Wilhelm Heitmann aus Hollen 22, der ihrem Stiefvater das Brakenhaus abkaufte. Das Anwesen änderte jetzt nach und nach sein Gesicht. Geprägt wurde es mehr und mehr von Johanne und ihrem Mann, der hier auch seine Schmiede aufbaute und mit dem sie 6 Kinder hatte. Die bisherigen Bewohner blieben zwar zunächst noch, aber die älteren unter ihnen starben (der Stiefvater 1870, der Onkel 1878) und die jüngeren Verwandten verließen das Anwesen.

Ottensmann (Eintrag vom  29. Oktober 1851 im Isselhorster Kirchenbuch)

1837.Heirat.Hornberg-Kosfeld.1121

Unten: Heirat von Johanne Hornbergs Eltern am 18. Juni 1837 (Eintrag im Isselhorster Kirchenbuch)

Im Heuerlingskotten lebten demnach Johanne und ihre Eltern, also ihr Vater Johann Friedrich Hornberg, bei Johannes Geburt 1846 "Heuerling bey Nr. 61" (siehe Johannes Taufeintrag unten), und ihre Mutter Hanne Wilhelmine Henriette Ko(e)sfeld, jedoch erst seit kurzer Zeit (bis mindestens Juli 1845 hatten sie im Elternhaus des Vaters, Hollen 23, gelebt).
 
Im Haupthaus dagegen, das wohl Ende des 19. oder Anfang des 20. Jahrhunderts abgerissen wurde, lebte bei Johannes Geburt der Erbpächter mit seiner Familie. Seit 1839 war dies Johannes Onkel Friedrich Wilhelm Ko(e)sfeld, der Bruder ihrer Mutter.


 
In Johannes Geburtsjahr war F.W.Kosfeld bereits zum zweiten Mal verwitwet - beide Frauen waren der Schwindsucht (Tuberkulose) zum Opfer gefallen -, alleinstehender Vater und hoch verschuldet. Innerhalb von zehn Wochen um Johannes Geburt herum verlor er auch seinen zweijährigen Sohn aus 2.Ehe und seine 10jährige Tochter aus 1.Ehe, auch diese beiden an die Schwindsucht (auch als "Auszehrung" bezeichnet). Über seine drei anderen bis dahin geborenen Kinder (vier folgten später in 3.Ehe) wissen wir, dass ein 13jähriger Sohn (er starb 1856) und die 7jährige Tochter Hanne Wilhelmine (die 1868 heiratete und dann auch Kinder hatte) am Leben waren, über den 1842 geborenen Henrich August wissen wir nichts (es gibt u.a. keinen Konfirmationseintrag im Kirchenbuch). Auch diese schwierige Lage, in der F.W.Kosfeld sich befand, mag ein Grund dafür gewesen sein, dass seine bis dahin kinderlose - aber wohl schon mit Johanne schwangere - Schwester mit ihrem Mann 1845/46 zu ihm gezogen war.

Ein Jahr nach der Geburt seiner Nichte Johanne Hornberg heiratete Kosfeld dann erneut und hatte weitere vier Kinder, von denen aber nur eines älter wurde als 21 Jahre (Johannes Vetter Friedrich Ludwig, gestorben 1935).
 
Kosfeld selbst überlebte nicht nur seine drei Frauen - die dritte (Heirat 1847) starb 1861 40jährig einen Monat nach der Geburt ihres vierten Kindes, das ihr einen weiteren Monat später folgte -, sondern auch die meisten seiner Kinder und starb 1878 mit 70 Jahren, ebenfalls in Isselhorst 61.

Vom   

Brakenhaus

, Johannes Lebensmittelpunkt von der Wiege (1846), als es noch der Heuerlingskotten zum Haupthaus war (Johanne wurde

bei

Nr. 61 geboren!), bis zur Bahre (1942), und von seiner Geschichte erzählt ebenfalls eine eigene Seite.

Ob die  Familie Kosfeld (zu diesem Zeitpunkt noch die größere der beiden Familien) weiterhin im Haupthaus wohnte oder in den Heuerlingskotten umzog und ob Johanne und ihre Mutter mit dem Stiefvater weiter im Kotten lebten, wissen wir nicht. Es ist auch denkbar, dass ein solcher Wechsel später vorgenommen wurde, als die Größenverhältnisse der beiden Familien sich umkehrten, durch Todesfälle in der Familie Kosfeld und Zuwächse in der Familie Ottensmann-Hornberg, durch zwei Ereignisse:

Ottensmann blieb auch nach der Heirat und dem Kauf des Anwesens ausschließlich als Schneider tätig, während Kosfeld weiterhin das Anwesen bewirtschaftete, jedoch nun als Heuerling (so wird er von da an auch in den Kirchenbucheinträgen bezeichnet).

* Beide Namensvarianten - Kosfeld und Koesfeld - wurden
gleichwertig verwendet. Das "o" und das "oe" werden gleich ausgesprochen, und zwar nicht wie ein "ö", sondern als - eher langes - "o" (das "e" hinter dem "o" stellt ein sogenanntes "Westfälisches Dehnungs-E" dar).

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