Obwohl es erst ein halbes Jahrhundert her ist, daß das letzte Schmiedefeuer in der Isselhorster Nagel- schmiede für immer erlosch, hatte ich arge Schwierig- keiten, noch Kenntnisse bzw. Einzelheiten über die Nagelschmiede Feldkord zusammenzutragen. Die frühere Hofstelle Isselhorst Nr. 130, jetzt Tuxhornweg, und der kleine Schmiederaum existieren noch, aber die Einrichtungen der alten Schmiede sind nicht mehr vorhanden. Verkauft, verschrottet, verschenkt, kurzum einfach weg. Wie schade, daß man damals noch nicht ahnen konnte, wie schnell diese Handwerkskunst dem technischen Fortschritt weichen würde und damit der Nachwelt als Wissen verloren gehen könnte.
Gegründet wurde die Nagelschmiede vom Großvater des jetzt 87-jährigen Wilhelm Feldkord, der heute noch ... das Anwesen bewohnt: Ein genaues Jahr der Schmiedegründung konnte ich nicht mehr in Erfahrung bringen. Wilhelm-Feldkord-Großvater sozusagen gründete also diese Schmiede als Nebenerwerb zu seiner kleinen Landwirtschaft. Hausbau in früheren Zeiten, das bedeutete in der Regel Fachwerkbau. Aber für die Befestigung der Dachlatten, wie auch für sonstige Handwerksarbeiten, benötigte man Nägel. Abnehmer waren u.a. auch die örtlichen Kramläden und die sogenannten Landtischlereien, aber auch andere Schmieden, z. B. Buse in Isselhorst, wo bis in unsere Zeit die Hufe der Pferde beschlagen wurden. Geliefert wurden die in reiner Handarbeit gefertigten Nägel bis in den Raum Rietberg. Schrauben waren damals noch nicht verbreitet. Das Rohmaterial für die Nägel, dicke Eisendrähte, auf Rollen gewickelt, ca. 1 Meter hoch und ca. 35 kg schwer, wurde von der Firma Sager aus Gütersloh bei Feldkords angeliefert.