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HeitmannFWUnterschriftgruen2
s3.Portrait.50
geboren am 16. Januar 1845  in Hollen
gestorben am 19. Juli 1917  in Isselhorst

Wilhelm Heitmann

 

Der Familienvater

geschrieben am 1. April 1917, dreieinhalb Monate vor seinem Tod.

Brief an seinen Sohn Heinrich und dessen Familie

Brief1917AbsenderMks Kopie

Wilh. Heitmann, Isselhorst Nr. 61.

©   Kurt Müller 2021
 

Wilhelms Sohn

Heinrich

, der Empfänger
des Briefes, war zu diesem Zeitpunkt noch im Dienst als

Zollbeamter in Malmédy

.
Zwei Monate später wurde
auch er noch zum

Kriegsdienst


im 1.Weltkrieg eingezogen.

s6BriefHeitmannWilhelmS1Mk

    An
Zollbeamten Herrn H. Heitmann
 
                       Malmedy

                          Rheinland

Eifel

in

s4mks Kopie
s3.mod.492
s6BriefHeitmannWilhelmS1Mk
s6BriefHeitmannWilhelmS4Mks
 
 
s7BriefHeitmannWilhelmPS1Mks
s7BriefHeitmannWilhelmPS2Mks
s7BriefHeitmannWilhelmPS3Mks
s6BriefHeitmannWilhelmPS4Mks
s7BriefHeitmannWilhelmPS5Mks

Heute war hier Konfirmation, auch ist


Fritz Poggenklas konfirmiert worden,

Wilh. Riewe ist wieder hier, er ist von der


Firma Schürmann reklamiert worden,
wegen Kriegslieferung

Und nun noch einmal die herzlichsten


Grüße von Allen. Schreibt bald wieder.

Fritz Holte* schreibt, er wäre vor 14 Tagen


auch noch felddienstfähig geschrieben.

Morgen kommt Liena Ottensmann auch noch her, dann habe ich soviel Weiber


am Halse, daß ich nichts mehr thun brauche, als mit ihnen auf zu mucken und befehlen.

Postskripte

(an den oberen und unteren Briefrändern)

Und pro Tag 1 Pf. Kartoffeln, da können


die Bauern nicht bei arbeiten, zumal
bei dieser Leute rahren Zeit, denn


alles ist ja eingezogen; Eier, Butter


und Milch müssen wir an Sammel=


stellen abgeben, so geht es auch hier


knapp her, von Brakwede und Bielefeld


gewöhnen sich die Leute an, und kommen


sie auf das Land und fechten, sie stellen


sich aber an, als wenn sie die Waare kaufen


wollen, es wurden hier für Wurzeln


13 bis 15 Mark pr Ztr bezahlt, die sind


nicht beschlagnahmt, bei der letzten


Kornrevision war Heinr. Boeker Ummeln


hier mit, ich habe ihn aber nicht gekannt


sonst hätte ich ihn doch belacht, aber wenn
der es nicht thut, dann müßte ein ander
es thun. Herzliche Grüße von uns Allen.


    W.H. Schreib b.wieder

* Fritz Heitmann in Schloß Holte, der ältere Sohn von W.H.

©   Kurt Müller 2022
 

werden also ein vermögender Kerl


schon, die Kindtaufe haben wir heute
vor 4 Wochen gefeiert es war sehr


schön es fehlte nichts nur der Vater.


Nun haben wir Euch gestern abend ein


kleines Paket geschickt welches Ihr wohl


diese Tage erhalten werdet wir denken


daß Ihr es wohl zu Ostern habt


es ist nicht viel aber laßt es Euch


gut schmecken das Geld haben wir


erhalten und warum das hatte das


nicht Zeit bis einer von Euch kam.


Mit Lebensmittel ist es hier auch immer


knapper geworden. Bereits jede Woche


wird revidiert ob noch 1 (Pfund) übrig ist.


Wir kriegen pro Mann im Monat


13 Pf. Roggen, früher 20, nachher 18 Pf.


Vom 15.April an noch 13 Pf.

wie wir ihn lange nicht mehr gehabt


haben, hier sind vielen Leuten die Kartoffeln
im Keller verfroren, auch uns sind


welche verfroren, der Winter 17 hat


uns noch was gelehrt, daß wir von


vonherein vorsichtig sind. nur das


geht alle weiter, auch bei Landwehr


mit der Kindtaufe, das ist alle vollzogen


und ausgeführt, er heißt August Wilhelm*


und entwickelt sich jetzt gut, diese Woche


hat August seine Kompagenie 38 Mark
für den kleinen Kriegsjungen geschickt


und sein Vater hat 30 Mark für ihn geschickt


und beim Eintragen in das Standes=


amt Register ist ihm 1 Mark gutgespendet


das muß alle in die Kreissparkasse gezahlt

s7BriefHeitmannWilhelmS3Mks.500
s7BriefHeitmannWilhelmS2Mks.500

* Willi Landwehr, geboren 29. Januar 1917

hier immer noch so kalt, daß man das Feuer
im Ofen nicht ausgehen lassen kann, es


ist doch ein langer harter Winter gewesen

Isselhorst, 1. April 1917


Ihr Lieben Alle,
Euern Brief haben wir erhalten


und Euer und Euer Wohlergehen


und Anliegen  daraus gesehn. Was


uns anbetrifft sind wir so weit gesund


wie wir es im Winter gewohnt sind.


In Acht nehmen wir uns immer und


man muß zufrieden sein wenn wir


unsere Arbeit so klein verstehen


können. Geackert haben wir noch


nichts und bei dieser anhaltenden Kälte


war noch nicht viel zu machen. Es ist

Oben:
Wilhelm und Johanne Heitmann
im Jahr 1909

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