Gebet an den aufgehenden Mond
(vermutlich um 1922 entstanden)
Der Mond fließt düsterrot durch kahle Zweige.
Ich neige
tief mein Haupt, den Strahlen, die er gibt:
Ich liebe Dich
so inniglich,
wie ich noch nie den Tag geliebt.
Du wandelst ewig Deine steile Bahn,
indes mein Gang sich tausendfach verliert,
wie Falter, die um weiße Lüster schwirren.
Doch heute fühl' ich mich zu Dir getragen,
und wenn von höchster Höhe Deine Strahlen irren
und dunkle Fluten still zusammenschlagen,
umweht Gelächter mich und Gläserklirren.