Dklein.Famgesch
 

Lina Darm

geboren am 4. Oktober 1888  in Metz
gestorben am 5. Februar 1981 in Harsewinkel
 
DarmLinaPortr2aKlein.jpg
UK-Flagge.gif
UK-Flagge.gif
UK-Flagge.gif
US-Flagge.gif
This page in
English
 
©   Kurt Müller 2012
UK-Flagge.gif
FlaggeBRDklein.jpg
UK-Flagge.gif
FlaggeBRDklein.jpg
Homepage auf
Deutsch
 
UK-Flagge.gif
UK-Flagge.gif
UK-Flagge.gif
US-Flagge.gif
Homepage in
English
 
 Homepage
Lina Darm
2DSC04327 (33).jpg
 
LinaEnkel1948mks
Alle5mitSofieMielchenMks
DarmLinBeisheimMilchenKruseSofieKlaesLine

An meine Großmutter Lina Heitmann (geb. Darm) habe ich noch viele, lebendige Erinnerungen. Fast ihr ganzes Leben lang bewirtschaftete sie einen recht großen Obst- und Gemüsegarten. Dessen Segnungen ihrem kleinen Enkel zugute kommen zu lassen, war ihr höchstes Vergnügen, angefangen bei den Erdbeeren und den Himbeeren (von denen es täglich eine köstliche kleine Ration gab), sondern auch die Erbsen (die ebenfalls nicht nur gekocht, sondern in kleineren Portionen auch roh eine hochbegehrte Delikatesse waren), die dicken Bohnen und vieles andere mehr. Dazu im Winter der Winterkohl, im Sommer der fast noch beliebtere "Sommerkohl" (Rübstiel). Eine ganz besondere Spezialität war der Löwenzahnsalat; sobald im Frühling die ersten, zarten Löwenzahnblätter sprossen, wurden sie gesammelt, und der mit vielen Kräutern aus dem eigenen Garten daraus zubereitete Salat kam auf den täglichen Speiseplan; meinen Eltern war er zu bitter, aber ich konnte nicht genug davon bekommen. Besonders lecker waren auch ihre hausgemachten Kartoffelklöße (aus gekochten Kartoffeln, die waren elastischer und feiner als die aus rohen Kartoffeln, wie meine Mutter sie machte). Häufig buk sie auch ihre "Ölkrabben" (=Ölkrapfen), einfacher Hefeteig, in vielfältige Formen geschnitten, geformt, gedreht und dann in einem Topf mit siedendem Öl gebacken. Und das höchste der Gefühle war natürlich ab September der selbstgebackene Pflaumenkuchen, natürlich nur aus echten Zwetschgen und mit echtem Hefeteig, mit wenig Zucker, herrlich saftig.

Lina Darm mit ihren beiden Schwestern Emilie und Sophie am 12. April 1954 zu Besuch bei ihrer Tante Line Kläs in Engelfangen im Saarland, die ihren 80. Geburtstag feierte.

Oelkrabbenkms

Und wenn es mal nichts gab, dann gab es ein paar tröstende Verse:

"Trink Wasser wie das liebe Vieh und denk es wär Krambambuli!"

oder, wenn ich immer noch nicht zufrieden war und fragte, was sie denn noch für mich habe, sagte sie oft:

"E Nixle in e Bixle un e goldnes Wadeweilsche!"

(was bedeutet: ein Nichtslein in einem Büchslein und ein goldnes Warteeinweilchen). In Metz aufgewachsen, sprach sie eine Mischung aus dem Saarländer Deutsch ihrer Eltern und dem - nah verwandten - Lothringer Deutsch der Metzer Gegend, fast jeden Satz mit einem

"Gell?"

abschließend. Und mich rief sie noch lange, als Erwachsenen als Einzige noch mit dem von mir selbst "erfundenen" Namen meiner frühen Kindheit, der dann durchs ganze Haus schallte: "Tudduu!!!"
 
Nachdem die Kölner Wohnung von Lina Darm und Heinrich Heitmann durch Kriegseinwirkung unbewohnbar geworden war, zogen sie nach Isselhorst in Westfalen, ins Heimatdorf von Heinrich Heitmann. Dort zogen sie auf den Bauernhof von Fritz Strüwer, eines Neffen von Heinrich Heitmann. Bis wir alle, meine Großeltern, meine Eltern und ich, im Frühsommer 1952  in unser neu gebautes gemeinsames Haus zogen, wohnten meine Großeltern dort  in einem winzigen Fachwerkhäuschen von vielleicht 25 qm Grundfläche mit zwei noch winzigeren Zimmerchen; das eine war das Schlafzimmer, wo Heinrich Heitmann schlief, das andere Küche, Wohnzimmer und gleichzeitig das Schlafzimmer von Lina Darm, die auf ihrem alten Chaiselongue schlief, das abends in ein Bett verwandelt wurde, indem seine Liegefläche als ganze um 180° gewendet wurde.
 
In diesen Jahren, als ich 2 oder 3 Jahre alt war, verbrachte ich viel Zeit bei meinen Großeltern, Dann beschäftigte sich meine Großmutter oft geduldig und liebevoll mit mir; gut erinnere ich mich an die Spaziergänge den an ihr damaliges Häuschen angrenzenden Lutterwald hinauf und hinunter, einen Waldstreifen, der sich an dem Flüsschen Lutter entlang schlängelt. Ich kann vielleicht 2 oder höchstens 3 Jahre alt gewesen sein und ließ mich immer noch sehr gern im "Sportwagen" (so hießen damals die offenen Kinderkarren) schieben. Und so machte sie mit mir dann den "Vertrag", dass ich bis zum Ende des Waldes lief und sie mich anschließend dieselbe Strecke zurück im Sportwagen schob, zur Belohnung. An diese Spaziergänge habe ich schöne Erinnerungen.

Hintere Reihe, v.l.: Lina Heitmann, geb. Darm; Heinrich Heitmann, ihr Mann; Emilie Beisheim uns Sofie Kruse, ihre Schwestern; Herta Müller, geb. Heitmann, ihre Tochter
Vordere Reihe, v.l.: H.E.Kurt Müller, Linas Schwiegersohn; Kurt Müller, Linas Enkel

Lina Darm mit ihrem Enkel Kurt (1948)

Linas "Ölkrabben"

BildschirmPfeilweissinvert
menue_button_neu_40_30
Menü
 

Nachkriegszeit

Perspektive des Enkels