Famgesch
geboren am 5. Mai 1878 in Isselhorst 61
gestorben am 14. November 1958  in Isselhorst 300
Unterschrift1invertKlein

Jugend

©   Kurt Müller 2021
 

Heinrich Heitmann

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Unten: Heinrich Heitmann (rechts) mit dem aus Gütersloh stammenden Soldatenkameraden Langer (um 1903), den er in den 50er Jahren gelegentlich traf; einmal besuchte Langer ihn in Isselhorst aus Gütersloh mit seiner prächtigen Pferdekutsche.

Unten: der ebenfalls in Metz stationierte Isselhorster Nachbarssohn Niedeck

Heinrich Heitmann hatte eine schöne Kindheit zusammen mit seinen fünf Geschwistern (seine vier  oder fünf Pflegegeschwister - Hanna Lütgert und die Waisenkinder der Familie Ottensmann, Halbnichten seiner Mutter - kamen erst nach seinem Auszug in die Familie). Die große, nach allem Bekunden harmonische Familie lebte auf dem idyllisch "in den Braken" gelegenen Erbhof der Mutter, wo sein Vater Wilhelm Heitmann auch seine Nagelschmiede betrieb. Als Kind war er einmal zur Kirschernte in den Baum gestiegen und hatte Kirschen gegessen und gegessen und allen Warnungen zum Trotz immer weitergegessen. Er verdarb sich den Magen, und zwar so dramatisch, es wurde ihm so elend, dass er zeitlebens kaum noch eine Kirsche anrührte.

Heinrich war ein sehr guter Schüler (nach seinem Tod noch einmal von einem Lehrer der Isselhorster Schule hervorgehoben, der damals im Archiv der Schule in Heinrichs Zeugnisse hineinschauen konnte). Als er die Volksschule abschloss, war klar, in welche Richtung nicht nur seine Interessen und sein Ehrgeiz wiesen, sondern auch seine Fähigkeiten. Sein Lehrer suchte deshalb die Eltern auf und beschwor sie, einem weiterführenden Bildungsweg ihres Sohnes nicht im Weg zu stehen, er bat sie, ihm die Möglichkeit zu geben, ebenfalls Lehrer zu werden und dazu das Lehrerseminar zu besuchen.

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Oben: Heinrich H. ca. 1896 in Bielefeld

Aber Heinrichs Vater, der Brakenschmied Wilhelm Heitmann, hatte sich etwas Anderes in den Kopf gesetzt. Er wollte, dass sein jüngerer Sohn Heinrich, nachdem der ältere Sohn dem Heimatort Isselhorst schon den Rücken gekehrt und in eine reiche Brackweder Kohlenhändlerfamilie eingeheiratet hatte, sein Nachfolger im Familienbetrieb, der Schmiede, würde. Er sprach ein kategorisches Nein zu allen anderslautenden Absichten.

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Aber auch er war stur, genau wie sein Vater, und wusste, dass er sich am Ende nicht fügen würde. So kam es. Als die Lehre zuende war, musste er zwar noch eine Zeitlang in Isselhorst bleiben, aber noch bevor er volljährig wurde, verließ er die Heimat.

Oben: Freund aus der
Schmiede in Bielefeld

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Unten: Gruß vom Bahnhof Isselhorst 1897

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Rechts:
Heinrich H. (rechts im Bild) mit zwei Freunden ca. 1896 in Bielefeld

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Rechts: Konfirmati- onseintrag von 1891

Heinrich musste nun in die Schmiedelehre im 6 km entfernten Ummeln. Drei Jahre lang ging er nun jeden Morgen und jeden Abend zu Fuß den langen Weg hin und zurück (anschließend arbeitete er wohl noch kurze Zeit in Bielefeld).

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