Frühe Kindheit: erste Erinnerungen

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       Kurt Müller sen.
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Unten: Kurt und seine Schwester

Fritzi

ca. 1907/8

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Kurt M. jun.


Da habt ihr zuerst gewohnt, in der

Seilerstraße

?

 
Kurt Müller sen.


Da wohnten wir zuerst. Erst Seilerstraße 3, dann wohnten wir Seilerstraße 5, und dann zogen wir ein ganzes Stück rauf in die Seilerstraße 17.

 
Herta Müller


...die Häuser gehörten dem Großvater...
 

Kurt Müller sen.


die gehörten alle dem Großvater, in der Seilerstraße 17  wohnten wir dann auf der ersten Etage.

Gesundheitsstrasse.jpg

Gesundheitssstraße in Elberfeld:
Häuser aus dem 17.Jahrhundert

Kurt Müller sen.

Die ersten Erinnerungen, die ich habe, ich muss da so drei Jahre alt gewesen sein oder vier, da kam das Parseval-Luftschiff über Elberfeld, das Parseval-Luftschiff, das war ja so'n halbstarres System, nicht wie der Zeppelin ganz starr, ich glaub, das Vorderteil war starr, da war das Hinterteil ballonähnlich einfach, weicher, und da hing nur eine Gondel drunter..
 

Kurt M. jun.

War das ein Vorläufer des Zeppelins?
 

Kurt Müller sen.

Nein, das Zeppelin-Luftschiff gab's schon, das war ein anderer Erfinder, der Parseval. Ich entsinne mich, wie ich in der Seilerstraße in Richtung Norden zur Gesundheitsstraße guckte, und da schwebte es gerade über den Häusern weg, das Parseval-Luftschiff. Das ist eine meiner ersten Erinnerungen.

Parseval2.jpg
August von Parseval (1861 bis 1942) baute seit dem Jahre 1890 zusammen mit Hans Bartsch von Sigsfeld Drachenballons die als militärische Beobachtungsballons eingesetzt wurden. Im Jahre 1901 begann Parseval und Sigsfeld mit dem Bau eines lenkbaren Luftschiffes. Durch Sigsfeld's plötzlichen Tod bei einer Freiballonlandung im Jahr 1902 wurde die Arbeit bis 1905 unterbrochen. Durch die Entwicklung im Motorenbau stand zu der Zeit auch ein entsprechendes Aggregat zur Verfügung. Bis zum Ende des ersten Weltkrieges wurden noch 22, teils Prall-, teils Kiel-Luftschiffe vom Typ Parseval gebaut. Ende der Zwanziger- und Anfang der Dreißiger-Jahre wurden noch 4 Kiel- Luftschiffe nach dem Parseval-Naatz-Prinzip gebaut.
Parseval1.jpg
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Oben: .1905 Kurt als Baby auf dem Arm seiner Großmutter Elisabetha Knapp, hinter ihnen sein Großvater Heinrich Knapp, links von ihnen seine Mutter Frieda Müller und vorn rechts seine Schwester Fritzi (mit Schleife im Haar) zu Besuch bei Lehrer Schäfer und seiner Familie in Neuwied