In Berlin regierte ein neuer, junger Kaiser, nur ein Jahrzehnt älter als Emil, der aber alles Demokratische bekämpfte. Und weil Emil, wegen der Zeit in den USA keinen Realschulabschluss hatte - das sogenannte "Einjährige", dessen Erwerb den Wehrdienst um 2 Jahre auf eines verkürzte - , war er nun zum vollen dreijährigen Militärdienst gezwungen, den er, durch und durch ziviler und in seiner politischen Einstellung sozialdemokratischer Rheinländer, gleich nach seiner Rückkehr aus der Freiheit und Ungebundenheit von 7 Jahren im republikanischen Amerika zähneknirschend antreten musste. Er leistete ihn als "Gardepionier" vorwiegend in Berlin ab, wo er, in eine prachtvolle Uniform gekleidet (s.Foto links, ca. 1893, aufgenommen wohl während eines Heimaturlaubs in Elberfelds Nachbarort Schwelm), am Eingang zum Stadtschloss Wache stehen musste. Auch viel später, wenn er von dieser Zeit erzählte, wurde in ihm immer noch das Gefühl von Erniedrigung und Wut lebendig, das ihn gepackt hatte, wenn er, ein gestandener Mann, vor den kaiserlichen Kindermädchen strammstehen und salutieren mußte, die die in Windeln gewickelten kleinen Babyprinzen auf ihren Armen die große Schlosstreppe heruntertrugen. Vielleicht vermischte die Erinnerung an diese Kränkung sich dann aber auch mit dem Bewusstsein des Unheils, das der erneute Zwang unter das Joch des kaiserlichen Militärs zwei Jahrzehnte später, im Krieg, über ihn bringen sollte, mit chronischer Krankheit und schließlich vorzeitigem Tod.