Kurt M. jun.

Also in Mönchengladbach warst du ziemlich lang?

Kurt Müller sen.

Ja. Als Berufsberater. Ich war da Berufsberater, und Leiter war der August Hoffmann, mit dem ich mich hervorragend verstand. Wir waren beide keine Nazis und mussten doch beide irgendwie mit den Wölfen heulen [

bezieht sich mit dem Folgenden auf den späteren Parteieintritt, der explizit weiter unten angesprochen wird

],  etwas, wo ich mir im Grunde genommen heute nach wie vor Vorwürfe mache, es war reiner Opportunismus, und... ich weiß nicht, was aus mir geworden wäre, wenn ich's nicht getan hätte, wahrscheinlich wär's schlimm ausgegangen, aber... trotzdem, ich habe es immer später als ein Stück Feigheit empfunden, dass ich da nicht energischer gewesen bin, vielleicht doch noch irgendeinen Weg gefunden, mich da rauszuhalten.

 
Jedenfalls, mit August Hoffmann habe ich mich sehr sehr gut verstanden, auch mit den ganzen Berufsberatern, wir waren ein Herz und eine Seele, wir waren wirklich eine Abteilung innerhalb des Arbeitsamtes für uns, ein geschlossener Apparat, war sehr schön da.

Oben: Kurt Müller im Außendienst (2.v.l.)                Rechts: Schafschur)

Links: Belegschaft des Arbeitsamtes Gladbach- Rheydt, wo Kurt Müller, der hier seit dem 20.November 1934 arbeitete,
seine spätere Frau Herta Heitmann kennenlernte, die am 1.Juli 1935 ihren Tätigkeit hier begonnen hatte
(Kurt Müller: hintere Reihe, 2.v.r.; Herta Heitmann: mittlere Reihe, 4.v.l., beide durch jeweils einen roten Punkt markiert)

Berufsberatung Gladbach-Rheydt 1936 - 37