und setzten uns da hin, und Mama und ich, und flachsten uns da gegenseitig an. Wir hatten immer ein sehr nettes Verhältnis, wir waren alles radikale Gegner der Nazis. Und der, unser Trottel da - ein lieber Kerl, war nix Bösartiges drin -, der musste Mittagsschlaf haben, der legte sich  immer hin im ...

 
Kurt M. jun.

Der war da von den Nazis reingesteckt worden?

 
Kurt M. sen.

Der war von den Nazis reingesteckt und der legte sich dann immer im Testsaal, da wo die psychologischen Tests abgehalten wurden, da legte der sich auf den Tisch und schlief. Wenn wir denn zurückkamen, dann lag der noch immer da und schlief. Und dann sagte der August Hoffmann mal: "So, pass mal auf, jetzt lassen wer den mal aufstehen... Und dann nahm der auf einmal seine Finger und : [

pfeift laut

] "Aufstehn!!"  Dann flooog... der vom Tisch und stand stramm! Das konnte der nicht anders, das war der gewöhnt, sowas.

 
Kurt M. jun.

Und wie hat er dann weiter darauf reagiert?

 
Kurt Müller sen.

Dann.., nix, dann hat er selbst gelacht.

Kurt M. jun.

Die Zeit in Mönchengladbach war also die längste in einem Arbeitsamt. War das dort auch, wo dieser Nazi, dieser "Trottel", von dem du erzählt hattest, von den Nazis reingesteckt worden war, dieser Hilfsarbeiter?
 

Kurt Müller sen.

Der da auf dem Tisch schlief? Ja, das war in Mönchengladbach [

lacht auf!

]. Das war mittags, in der Mittagspause, wir, der August Hoffmann und die Berufsberaterin Johnen und die andere, ich weiß nicht mehr wie sie hieß, wir vier, wir gingen immer in ein Café,

Arbeitsamt Gladbach-Rheydt: 1935 / 36