Kurt Müller sen.


Da sind ja auch noch Postkarten, das ist ja der Rathausplatz in Elberfeld, da habe ich gestanden, als 1914 der Krieg erklärt wurde, am Mittag.
 

Kurt M. jun.

Da warst du 10 Jahre alt und weißt es noch genau.
 

Kurt Müller sen.

Weiß ich noch genau. Standen wir bei Blumen-Hoffmann im Blumenladen, mein Vater stand dabei und meine Mutter,  mein Vater sagte: "Das geht nicht gut! Das wird aber nicht lange dauern, die haben heute so moderne Waffen."  Aber das hörte nicht auf, und dann hat es vier Jahre gedauert.

s5 Kopie 2

Emil Müller ca. 1917

1914 bei Ausbruch des Krieges kam ich dann ja in die Sexta des

Realgymnasiums

, da war ich zuerst, ich war überhaupt in den ersten Jahren nicht schlecht in der Schule. Bis ich nachher in das revolutionäre Alter reinkam..., da wurd's dann 'n bisschen biestig mit mir. Aber das kam nachher, das war in der Obersekunda.

RathauspaltzElberfeld1898.jpg
Rathausplatz, Elberfeld 1890er Jahre
RathausplatzElberfeld1.jpg

Rechts: Rathausplatz, Elberfeld
(Kaiserstraße mit Rathaus)

s2_Klein_mod_klein

Kurt, Frieda, Fritzi Müller 1916 (v.l.)

1914 kam ich ja in die Sexta bis 1918 Untertertia, da hatten wir ja nur noch Lehrer, die irgendwie schon lange pensioniert waren und wieder zur Schule kamen, als Aushilfe. Wir hatten einen Professor Castendyck [*1848 +1930, siehe

hier

und

hier

, 2 Publikationen*]  von dem wurde behauptet, er hätte den Krimkrieg mitgemacht und hätte 'ne silberne Schädelplatte und könnte überhaupt nicht mehr denken. Der wurde entsprechend behandelt!

-------------------------------------------------------
* Publikationen von Wilhelm Castendyck:
Castendyck, Wilhelm: Katalog der Schüler-Bibliothek des Städtischen Realgymnasiums zu Elberfeld nach Altersstufen und Wissenschaften geordnet. Elberfeld 1886
Castendyck, Wilhelm: Katalog der Lehrerbibliothek des Städtischen Realgymnasiums zu Elberfeld. Elberfeld 1890
s24 Exz

Kurt ca. 1915

s25a_Exz

Kurt, Frieda, Fritzi Müller
ca. 1915 (v.l.)

s18 Klein KurtEmilFritzi
s13_Kopie_2

Kurt Müller (ca.1917) mit seiner Schwester Fritzi
vor der Gartenlaube in der Prinzenstr.34

Kurt Müller sen.


Ja, ja, war also ganz ausgeschlossen, dass er den mitgemacht hatte. Wurde jedenfalls behauptet.

 

Professor Castendyck [

buchstabiert den Namen und macht dann eine Reihe von lauten

Schnalzgeräuschen

]. So kam der immer in die Schule rein, in die Klasse rein!  Weißte, wer den so gut nachmachen konnte? Der Paul! [=

Paul Wasserloos

, geb.1888, Kurt Müller seniors "Stiefvater", zweiter Ehemann seiner Mutter

] Der hatte den schon als Lehrer gehabt! Da war der noch nicht pensioniert. Der konnte den wunderbar nachmachen.


 
Das waren die Lehrer während des Krieges. Nach dem Krieg sah es ganz anders aus.

Oben: Kurt Müller (ca.1917) zwischen seinen Großeltern Heinrich und
Elisabeth Knapp vor der Gartenlaube in der Prinzenstr.34

Links: Kurt Müller mit Vater und Schwester (v.l.) auf dem Balkon ihrer Wohnung in der Prinzenstraße 34, wahrscheinlich nach der Entlassung des Vaters aus dem Kriegdienst.

Kurt M. jun.


Wann war denn noch der Krimkrieg? 1860 oder was .. [

1854/55

]

Realgymn2_Kopie_2

Oben: Neubau (von 1900) des Städtischen Realgymnasiums

Realgymn1_Klein_Marienkirche_Dnkml_Viad

Ansichtskarte von 1897 mit dem geplanten Neubau des Realgymnasiums (r.) sowie Marienkirche und Viadukt

Rechts:
In den ersten Jahren am Gymnasium gaben Mitschüler Kurt wegen seines damals auffällig runden Gesichts den Spitznamen "Luna".

s19 Klein
Prinzenstr
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Kurt Müller

(sr.)

UnterschriftGruen.jpg
geboren am 8. August 1904 in Elberfeld
gestorben am 23. Dezember 1982 in Gütersloh
Portraet2.jpg
Gespräch aus dem Jahr 1982
 
Dklein.Famgesch
 
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