Kurt M. jun.


Aber bei Ford hast du dann nicht mehr lange gearbeitet?

 
Kurt Müller sen.


Nein, da hab ich nicht mehr lange gearbeitet, da hab ich ja eigentlich nur noch...  wann bin ich da zu Ford gekommen, 39? Ich glaube, '39, und '40 wurd' ich schon eingezogen.


 
Kurt M. jun.


Und du konntest da so einfach weggehen, aus dem Arbeitsamt?


 

Kurt Müller sen.


Ja, und das war das Schwierige. Da haben sie mir einen Strick zu drehen versucht, da haben sie mir ja nachher auch, sie konnten mir ja nix nachweisen, aber sie haben mir nicht das Zeugnis gegeben, das ich erwartet hatte.


 
Der Oberregierungsrat war tödlich böse, weil der inzwischen nicht dagewesen war, und ich hatte dem Sturmführer, dem SA-Sturmführer gesagt, hör mal, so und so ist die Situation, ich will dir das erklären, ich geh hier weg, ich krieg 'ne weitaus bessere Bezahlung, wo ich das Doppelte verdien. Ich verdiente das Doppelte!
 

Kurt M. jun.


Wieviel hast du denn verdient, bei Ford?


 

Kurt Müller sen.


Ich kriegte sofort 500 Mark, und das war furchtbar viel Geld in der Zeit, sofort 500 Mark, ganz egal, wo ich arbeitete. Ich hab doch in der praktischen Abteilung, im Betrieb angefangen, in der Autoreparaturwerkstatt hab ich auch gearbeitet.
 
Na ja, dem hatte ich das gesagt, und ich hatte ihm ausdrücklich gesagt, nun sag nix, ich will das dem Regierungsrat vorher sagen, dem das persönlich sagen, und der Idiot, der Sipmann, kaum ist der Chef wieder da, da steckt der dem ein Geheimnis zu: "Der Müller geht!" Dann war der mir natürlich.., dass er's nicht zuerst wusste, war der mir tödlich böse, und hat mich dann auch entsprechend behandelt und das Zeugnis so geschrieben.
 
Na ja, aber ich war froh, ich hab nachher noch nach Düsseldorf oder Köln geschrieben oder wohin es war, an das Landesarbeitsamt, an den Oberregierungsrat, der damals schon Regierungsdirektor war, den Dr.Stets, der immer sehr ordentlich war, und der hat mir sehr nett wiedergeschrieben, ich sollte mir keine Sorgen machen, wenn was wär, aus diesem Grunde, er wär ja immer noch da, so ähnlich, um irgendwas zu berichtigen, falls es notwendig wär, aber an dem Zeugnis selbst könnte er nichts ändern. Das konnte ich mir ja an sich auch denken.

ZeugnisFordkkms
Portraet1939bmks

Kurt Müller 1939: Porträt in dunklen Zeiten

ZeugnisAAKempenKSm
KoelnWohnungEhrenfeldBarthelstr

Blick aus dem Wohnungsfenster in Köln-Ehrenfeld auf die Barthelstraße

Kurt M. jun.


War das der Freund von dem Kurt Breuer?


 

Kurt Müller sen.


Nein, nein, der war das nicht, nein, den hatte ich ja  längst vergessen, der war ja noch in Mönchengladbach.


 

Kurt M. jun.


Also in Kempen warst du eigentlich nicht so lange?


 

Kurt Müller sen.


In Kempen war ich nicht so lange, nein, da haben wir ja geheiratet.


 

Kurt M. jun.


In Kempen. Mama hat doch in Kempen gar nicht gearbeitet?


 

Kurt Müller sen.


Nein, die hat

da

gar nicht gearbeitet. Die hat in Mönchengladbach weitergearbeitet, in Kempen, da haben wir geheiratet, dann haben wir in Kempen eine Wohnung gehabt, und dann sind wir später, als ich dann bei Ford war, nach Köln gezogen.

Kurt Müller

(sr.)

UnterschriftGruen.jpg
geboren am 8. August 1904 in Elberfeld
gestorben am 23. Dezember 1982 in Gütersloh
Portraet2.jpg
Familiengeschichte Müller - Humphreys

Gespräch aus dem Jahr 1982

 
 
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