Kurt M. jun.


Bist Du über diesen Kreis, also Mantz und Thews, dann auch zum Wandervogel gekommen?


 

Kurt Müller sen.


Eigentlich nicht. Ich bin in den Wandervogel durch einen ganz andern Kreis reingekommen. Ich  bin da eigentlich später in den sogenannten "Buchbörner-Kreis" gekommen,  von den Brüdern und Geschwistern Buchborn, die kamen alle ganz aus dem Wandervogel heraus, aus der alten Jugendbewegung des Wandervogels.


 

Herta Müller


Die waren nun wieder älter als du.


 

Kurt Müller sen.


Die waren alle schon Kriegsteilnehmer gewesen, im 1.Weltkrieg schon Kriegsteilnehmer gewesen. Und durch die bin ich so in die

Wandervogelbewegung

reingekommen. Die waren beim AWV, der Alt- Wandervogel war das, das war so die Ursprungsbewegung.
 
Aber da ging ich nicht mehr mit hin. Ich ging zu den, wie nannten die sich noch, "Freideutschen". Die Freideutschen, die waren schon etwas politisch orientiert, ich will mal sagen, etwas links orientiert. Freideutschen. Während die Bündischen, die ganze Bündische Bewegung stark national war, waren die Freideutschen nicht mehr so national. Auch national, also die gehörten, die nannten sich selbst auch bündisch, aber die waren nicht bündisch in dem Sinne wie die andern.

BuchbornAlfred
s9 Exz

Kurt Müller

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Und da bin ich denn hin mit Karl Weyerpinsel, Karl Weyerbusch


Kurt M. jun.


So hieß er...

 
Kurt Müller sen.


so nannten wir den, mit dem bin ich da hingefahren. Und  ja, schön, der hatte 'ne Bambusstange im Rucksack, 'ne rote Fahne, und, im Zug schon haben wir die rote Fahne entrollt, wurden missbilligend von allen Schaffnern angeguckt.

 
Kurt M. jun.


Das war doch die Zeit auch der Revolution, oder wie man das nennen soll...

 
Kurt Müller sen.


Ja, das war nach der Revolution, 1920, 21...

Rechts:
Alfred Buchborn um 1942
(im 2. Weltkrieg gefallen)

image004-1.gif
s5 Klein BKfahrt.Gruppe

Ferienfahrt mit dem BK (ganz rechts, 2.v.o.: Kurt Müller, links von ihm Lene Mantz, neben ihr evtl. Lene Wolf)

s33 klein BKfahrt Haus Uniformierte

Ferienfahrt mit dem BK

Kurt Müller sen.


Da bin ich denn bei den Freideutschen, beim Wandervogel gewesen. Und hab da auch die andern alle mitgezogen, den Karl Weyerbusch, den Kurt Breuer, die alle zogen wieder mit mir mit, in diese Bewegung rein.
 
Und die Nachfolgetagung..., die große Tagung der Jugendbewegung war ja 1913 auf dem Ludwigstein, oder ... Hohenmeißner.  Das war die berühmte Tagung, wo heute noch immer von geschrieben wird. Und die Hohemeißner-Tagung? Ja, das war 1913, da war ich noch viel zu jung für. Aber als ich dann nachher bei den Freideutschen war, da hieß es auf einmal, es kommt eine Nachfolgetagung, die wollen die

Hohemeißner-Tagung

wiederholen, mit der Bündischen Jugend.  [

1923 - Zweiter Freideutscher Jugendtag - "Tagung auf dem Hohen Meißner"

].

s34 Kopie 3
Karl Weyerbusch
DSC05126
Deckblatt2.jpg
Das Liederbuch der Wandervogel-Bewegung
image002-2.gif

Die bündische Phase der Jugendbewegung

(nach dem 1. Weltkrieg)
 
War die Jugendbewegung in der Anfangsphase der Wandervogelära ein eher kleines Unternehmen ("Freideutscher Jugendtag" 1913 am
Hohen Meißner
, das "deutsche Woodstock"), so entwickelte sich nach dem ersten Weltkrieg in der sogenannten bündischen Phase doch eine breitere Bewegung. "Wandervogel" und "Freideutsche Jugend" umfaßten 1914 rund 60.000 Mitglieder, die "Bündische Jugend" und eng mit ihr verwandte Gruppierungen 1925 rund 110.000 Mitglieder und 440.000 »Ehemalige«; zu diesen »integrierten« Jugendbewegten kam eine »Aura« von maximal 5 Millionen durch die Jugendbewegung »stark Beeinflußten«. Der Anteil der Jugendbewegten an der Gesamtzahl einer Jugendgeneration betrug maximal 5 Prozent." (So W. Mogge nach Zahlen von Jakob Müller.)
 
Wenn man als Charakteristikum der Jugendbewegung die Eigenverantwortlichkeit und die Initiative aus den Reihen der Jugend selbst ansetzt – etwa so, wie es in der Meißnerformel ausgedrückt war –, dann verschob sich diese Tendenz nach dem ersten Weltkrieg wieder zugunsten einer stärkeren Außensteuerung der Jugendkreise. Die bündische Phase war von anderen Idealen beherrscht als die erste Zeit der Jugendbewegung: Die Verbindung mit der Gesellschaft bzw. die Vorstellung, auf die Entwicklung einer zukünftigen Gesellschaft konkreten Einfluß nehmen zu können, die Suche nach neuen Idealen und Führergestalten ließen nach der Erfahrung des verlorenen Krieges eine sensibe Saite der deutschen Bevölkerung erklingen.
 
In der bündischen Phase treffen die evangelischen Jugendvereine
B.K.
, C.V.J.M. sowie die aus der sozial- diakonischen Arbeit entstandenen Zweige (B.D.J.) auf die Jugendbewegung und ihre Ideale. Zum einen Teil grenzen sie sich scharf von den Jugendbewegten ab, zum anderen Teil bildet sich die "Evangelische Jugendbewegung".
(Text der theologischen Fakultät der Uni Kiel)

Oben links: Kurts bester Freund, jedoch nicht aus dem BK, sondern aus dem "Buchbörner-Kreis" und der Wandervogel -Bewegung: Alfred Buchborn, gefallen im Krieg

s17 Klein BKfahrt Kleingruppe

Ferienfahrt mit dem BK

Kurt Müller

(sr.)

UnterschriftGruen.jpg
geboren am 8. August 1904 in Elberfeld
gestorben am 23. Dezember 1982 in Gütersloh
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Familiengeschichte Müller - Humphreys
Gespräch aus dem Jahr 1982
 
 
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