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       Heinrich Knapp
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      Elisabetha Lippert
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Unten: Heinrich Knapp (oben links) 1901 mit (v.l.) Tochter Frieda, Enkelin Fritzi und Sohn Heinrich jr. (Arzt)

Im Jahr 1899 zogen Elisabeth Knapp geb. Lippert und ihr Mann Heinrich Knapp, nachdem er mit 65 Jahren in den Ruhestand getreten war, zunächst noch mit ihrer Tochter Frieda, von Datzeroth nach Poppelsdorf, das damals noch eine eigenständige Gemeinde war. Die Eingemeindung nach Bonn wurde erst 1904 vollzogen. Bei der Heirat seiner Tochter noch im Jahr des Umzugs erscheint Heinrich Knapp bereits als pensionierter Lehrer mit Wohnsitz Poppelsdorf auf der

Heiratsurkunde

; nach Angaben auf derselben Heiratsurkunde wohnte auch der Sohn

Heinrich jr.

als Student während dieser Zeit in Poppelsdorf. Vermutlich studierte er an der Bonner Universität und wohnte nun wieder bei seinen Eltern; zumindest taucht er in dieser Zeit nicht selbst im Adressbuch von Bonn oder Poppelsdorf auf.

 
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Heinrich Knapp

LippertElisabethaSignatur2inv Klein

Lippert

Familie   Knapp

Sign.HKnappsen.H42.trans1mod
 
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geboren am 14.Januar 1848 in Waldlaubersheim
gestorben am 10. Januar 1925  in Elberfeld
FamgeschKlein
geboren am 22. Januar 1834 in Herne
gestorben am 14. Juni 1919 in Elberfeld
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Kurt Müller sen. über seinen geliebten Großvater Heinrich Knapp
 
Kurt Müller sen. über seinen Onkel Heinrich Knapp jun.
 
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Unten: Frieda Knapp und ihr Bräutigam Emil Müller

Ruhestand in Poppelsdorf und Bonn

Gemeinsame Jahre mit dem Sohn

 
Bonn.Stadtplan.1903.mod.rep
Die Jahresangaben beziehen sich auf die Jahrgänge der Adressbücher, aus denen die jeweiligen Einträge stammen. Die jeweiligen Umzüge selbst hatten jedoch höchst- wahrscheinlich bereits vorher stattgefunden.

Sowohl die Praxisräume in der Kurfürstenstraße, die Heinrich Knapp jr. 1905 bezieht, als auch die Privatwohnung nah bei der Praxis in der Schloßstraße behält er für die gesamten restlichen fast zwei Jahrzehnte seiner Tätigkeit in Bonn. Anfangs wohnten auch seine Eltern mit im Praxis-Haus (weitere Stationen s.o.).

Auffällig ist, dass die Knapps in ihrer etwa 15 Jahren dauernden Zeit in Bonn mindestens 8mal die Wohnung wechselten. Die einzelnen Stationen sind rechts in den Stadtplan von 1903 eingetragen. Die meisten dieser Wohnungen befanden sich ebenso wie die Praxis des Sohnes im grünen Poppelsdorf, das bis 1904 noch eine eigenständige Gemeinde war und dann nach Bonn eingemeindet wurde; zwei Wohnungen allerdings befanden sich auch am ganz anderen Ende von Bonn, im Norden der Stadt. Nach dem Umzug nach Bonn zog die Familie zunächst in die Rathhausstraße 9 (auch als Rathhausgasse 9 erwähnt, 1904 umbenannt in Kirschallee) in unmittelbarer Nähe des Poppelsdorfer Schlosses und des berühmten Botanischen Gartens. In diesem Haus wohnte über ihnen, als einziger weiterer Mieter, der Komponist Engelbert Humperdinck (so in der Familie kolportiert und bestätigt vom Adressbucheintrag). Hier bestand die Familie zunächst wohl aus 4 Personen, weil Sohn Heinrich, dessen Medizinstudium sich dem Ende näherte, sehr wahrscheinlich wieder bei Eltern und Schwester wohnte.

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Rechts: das Haus in der Kurfürstenstr. 29 in Bonn-Poppelsdorf, wo die Knapps zeitweilig (1905 - 1908) wohnten und wo auch die Arztpraxis ihres Sohnes sich befand (1905 - 1921).

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Links: das Haus in der Cölnstraße 185 in Bonn, in das die Eltern Knapp zogen, als sie (vorübergehend) Poppelsdorf den Rücken kehrten.

1899 Poppelsdorf Rathausstr Links Kopie 2

Unten: Adressbucheintrag von 1899 der ersten Poppelsdorfer Wohnung der Knapps. Sie wohnten im unteren Bereich des Hauses Rathausstraße Nr. 9 (siehe unten rechts), über ihnen der Komponist Engelbert Humperdinck.

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Alle Häuser, in denen die Knapps in jenen Jahren wohnten, waren Bauten der Gründerzeit, erbaut in den allerletzten Jahren des 19.Jahrhunderts. Aus heutiger Sicht handelt es sich um klassische "Altbauten", damals waren es Neubauten.

Die nächsten Stationen waren: Rosenstraße 16 im Bonner Norden (1899/1900; die Wohnung in der Rathhausstraße war vermutlich zu groß geworden), Reuterstraße 13 in Poppelsdorf (1900-1904, vermutlich noch zu dritt), anschließend zog das Ehepaaar um 1905 in die Kurfürstenstr.29, im selben Haus hatte ihr Sohn fortan bis ca. 1921 seine Praxis, zunächst als Praktischer Arzt (später wurde er Facharzt für Herz- und Lungenleiden). Sein Studium hatte er jedoch wohl schon ein paar Jahre vorher abgeschlossen, denn ein Foto (siehe rechts oben) mit Vater, Schwester und der neugeborenen Nichte Fritzi zeigt ihn ungefähr im Jahr 1901 im Arztkittel. Er selbst wohnte spätestens ab 1905 in der Schloßstraße 29, nur wenige Schritte von der Kurfürstenstraße entfernt. 1908 oder 1909 zogen dann auch seine Eltern zu ihm in die Schloßstraße.

Aber schon spätestens 1910 zogen sie wieder aus und weit weg in den Bonner Norden, wo sie ein oder zwei Jahre in der Cölnstraße 185 lebten.

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Rechts: das Haus in der Kirschallee 5 in Bonn-Poppelsdorf, die letzte Adresse der Knapps in Bonn vor ihrem Umzug zu ihrer Tochter nach Elberfeld.

Bereits die Informationen, die das Adressbuch preisgibt, lassen einen starken Bezug zwischen ihnen erkennen. Ob aber der Sohn den Eltern zur Seite stand, ob sie ihm unter die Arme griffen oder ob es einfach ein gegenseitiges Geben und Nehmen war, lässt sich nicht herauslesen. Deutlich ist aber zumindest, dass Heinrich Knapp jr. am Ende Erfolg hatte. In einem der beiden folgenden Jahre (also um 1900) schloss Heinrich jr. jedenfalls sein Medizinstudium ab.

Er hatte lange studiert, laut seiner Familie zeitweilig sogar "auf großem Fuß gelebt". Woher das Geld für all das stammte, ist unbekannt. War er Werkstudent? Nicht gut vorstellbar. Sparten die Eltern sich diese Kosten über ein Jahrzehnt lang "vom Munde ab"? Ebenfalls schwer vorstellbar. Gab es Kapital, hatte vielleicht seine Mutter eine Erbschaft gemacht? Unbekannt. Klar ist aber, dass es eine enge Bindung zwischen Eltern und Sohn gab.

Heinrich Knapp jr. beendete also - im Unterschied zum Theologiestudium - sein Medizinstudium und wurde Arzt, wahrscheinlich bereits kurz nach der Jahrhundertwende, denn 1901 trägt er schon den Arztkittel. Spätestens 1905/6 folgt die Niederlassung als Praktischer Arzt in Bonn-Poppelsdorf, wie es inzwischen heißt.
 
Wann er jedoch aus der elterlichen Wohnung auszog, ist nicht ganz klar. Es ist anzunehmen, dass er die ersten Umzüge noch mitmachte.

Die letzte Bonner Wohnung der Familie Knapp befand sich dann wieder in derselben Straße (Rathhausstraße, nun in Kirschallee umbenannt) wie die erste, und zwar gleich daneben, nur durch ein Haus getrennt. Beide Häuser, die Nr. 9 und die Nr.5, bilden heute zusammen mit der Nr. 7 ein

Studentenwohnheim

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