Links: die alte Schule von Datzeroth, eine evangelische Elementarschule, an der Heinrich Knapp ca. 21 Jahre lang, von 1877 bis 1898, Lehrer war. Das Schulgebäude an der Ecke Mittelstraße / Dorfstraße wurde 1854 errichtet und beherbergte die Schule bis 1911. Die im Dachtürmchen untergebrachte Schulglocke (32x32x32 cm) läutet noch heute am Sterbe- bzw. Bestattungstag von Datzerother Bürgern sowie an Silvester zu Mitternacht den Jahreswechsel ein.
Im Schulgebäude befand sich auch die Lehrerwohnung, in der die Familie Knapp ca. 21 Jahre lang wohnte und in der Frieda Knapp zusammen mit ihrem Bruder Heinrich aufwuchs. Hier spielt auch die immer dann, wenn es um die Persönlichkeit von Elisabetha Knapp ging, gern kolportierte Anekdote, die ihre Fähigkeit zum resoluten Eingreifen illustriert:
Der Schulrat war zu einer Inspektion des Unterrichts im Klassenraum eingetroffen. Alle Anwesenden, d.h. die Schüler und besonders natürlich der Lehrer (Heinrich Knapp), wollten einen guten Eindruck machen. Da kommt plötzlich ein Schüler nach vorn, weint und sagt, er müsse sofort wieder nach Hause, die Mutter sei krank, und er möchte dafür frei haben.
Heinrich Knapp zögert, zaudert, überlegt hin und her, ob es angebracht wäre und wie er eigentlich jetzt pflichtgemäß reagieren müsste. Da platzt in die gespannte Stille ein Geräusch, die Tür öffnet sich. Elisabetha, die draußen vor der geschlossenen Klassentür alles mitgehört hat, steckt ihren Kopf um die Türecke und kommandiert laut und ohne Widerspruch von irgendeinem Anwesenden zu dulden, den Schulrat eingeschlossen, in die Klasse: "Der Jung geht heim!"