Mit dem Zuwachs an Informationen über

Isaac Darme(s)

und

David Darmes/d'Arme

 können wir die Genealogie der Darms zurückverfolgen etwa bis zur Geburt von David (ca. 1657). Und davor?
 
Es wird jetzt, v.a. in der ersten Hälfte des bewegten 17. Jahrhunderts, schwieriger, die  uns interessierenden Familienbeziehungen ganz sicher und eindeutig aufzuklären. Umständebedingt schrumpft das Angebot an Daten. Bis ins 18. Jahrhundert hinein wurden in Ludweiler überwiegend keine eigenen Kirchenbücher geführt, weil die Gemeinde auch nach den 20 Jahren der vom 30jährigen Krieg verursachten "Wüstung" (1635 bis ca. 1655) insgesamt mindestens weitere 40 Jahre lang ohne Pfarrer war (davon durchgehend von 1686 bis 1720). Die wenigen Bücher, die geführt werden konnten, fielen dann v.a. im Zuge der verschiedenen Kriege Zerstörung und Brand zum Opfer, so dass erst ab 1737 tatsächlich Kirchenbücher vorhanden sind. Trotzdem sind dank der hingebungsvollen Arbeit der versierten saarländischen Familienforscher und der umfassenden Ausschöpfung vieler anderer Quellen von einem Großteil der damaligen Einwohnerschaft Daten vorhanden. Allerdings sind diese, unvermeidlicherweise, z.T. lückenhaft und bruchstückartig.

Dklein.Famgesch
 

Jean Darme

geboren um 1630 in Ludweiler
gestorben vor 1684 in Ludweiler

David Gendarme

geboren um 1600
gestorben nach 1673 in Ludweiler
 
©   Kurt Müller 2020
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Jean Darme und David Gendarme

 
Das Bemühen um Aufklärung der Beziehungen zwischen den verschiedenen Trägern der Namensgruppe "Gen/Darm/e" stößt in den drei frühesten hier zur Diskussion stehenden Generationen auf besondere Schwierigkeiten, weil für jene Jahre nur sehr lückenhafte Daten zur Verfügung stehen. Grund dafür ist die historische Situation, an erster Stelle der damals wütende Dreißigjährige Krieg, der Ludweiler zwar mit Verzögerung, dann aber mit extremer Wucht traf. 1616, also 2 Jahre vor dem Krieg, hatte hier eine frühe Industrialisierung begonnen in Form der dann gegründeten Glashütte, die viele Menschen erfolgreich in Lohn und Brot brachte, aber nur für weniger als 2 Jahr-zehnte. Im Jahr 1628 hatte das Dorf  noch 1 Pfarrer, 1 Lehrer, 1 Meier, 49 selbständige Untertanen und 3 Hirten, allerdings auch bereits 3 leere Häuser. 7 Jahre später, 1635, wurde die Glashütte für immer zerstört, und über die Bewohner sagt ein Bericht: "Ob in Ludweiler noch jemand am Leben ist, weiß man nicht, denn lange Zeit ist niemand im Dorfe gewesen. Es kann nur vermutet werden, daß die meisten der flüchtigen Einwohner ihre Zuflucht im Metzer Land gesucht haben oder im kurfürstlichen Otterberg [
wo später auch die Glashütte neu gegründet wurde
], sofern sie nicht der Pest und anderen schon über zehn Jahre wütenden Seuchen zum Opfer gefallen sind.“ Aufgrund dieser Umstände sind nicht nur Geburts- oder Todesdaten kaum zu ermitteln, sondern auch über die Aufenthaltsorte der Protagonisten ist wenig bekannt.
Datenlage: historischer Hintergrund

Die Hugenottenfamilie Darm/es

 
Ludweiler.Befreiungsbrief.1609.663

Oben: Befreiungsbrief von 1609
 
Am 8. Juni 1604 unterzeichnete Graf Ludwig II. von Nassau- Saarbrücken (1565-1627) die Gründungsurkunde des Dorfes Ludwigsweiler. Darin erlaubt er, obgleich selbst Lutheraner, zwölf Hugenotten reformierter Konfession, die wegen ihres Glaubens aus Frankreich flüchten mussten, an der "Rixfurth im Warneth“ (Warndt) ein Dorf zu gründen. 5 Jahre später, 1609, befreite Ludwig mit dem oben abgebildeten "Befreiungsbrief" das Dorf Ludwigsweiler - bald nur noch kurz Ludweiler genannt -  auch von den Pflichten des Frondienstes. Frondienste waren umfangreiche Pflichtleistungen der Bauern für die Grundherren, die zusätzlich und oft auch außerhalb ihrer normalen Arbeit zu erbringen waren.
 
Schon im Jahr 1635 jedoch mussten sämtliche Bewohner von Ludweiler ihr Dorf wieder verlassen. Sie mussten vor den Schrecken des 30jährigen Krieges, der nun die Region voll erreicht hatte und verwüstete, in sicherere Häfen fliehen. Der wichtigste unter ihnen war die Festung Metz, aber auch andere Orte waren Fluchtziele, u.a. das kurpfälzische Otterberg.

Ludwig2Nassau179

Oben:
Ludwig II. Graf von Nassau-Saarbrücken (1565 - 1627)

Erst etwa 20 Jahre später begann die Wiederbesiedlung, trotz des zwischen Lothringen und Frankreich fortdauernden Kriegszustandes. Mit dem Friedensschluss von 1661 wurden die Voraussetzungen für den Wiederaufbau besser, dann auch mit deutlich mehr Bewohnern als vor der Flucht. Trotzdem waren auch die restlichen Jahrzehnte des 17.Jahrhunderts von großer Unruhe, Kriegen und einer zeitweiligen Annexion durch Frankreich geprägt, die erst mit dem Frieden von  Rijswijk 1697 endete.

 
FergerkarteGrssKomm.ExzKl
Warndt

Unten: Ausschnitt der "Fergerkarte" von 1640, mit dem frühesten Landkarteneintrag
von Ludweiler

Flasche.Ludweiler.204

Die erste Besiedlungs- phase in Ludweiler (1604 - 1635) stand ganz im Zeichen der Glasproduk- tion. Die Gründerfamilien hatten ihr Handwerk aus Frankreich mit nach Ludweiler gebracht. Die Glashütte "bei Ludweiler", genannt "La Rochère", wurde aufgebaut und betrieben von Jacques de Tietry, dessen Familie schon seit ca. 1320 als Glasbläser in der Gegend von Darney in Frankreich ansässig gewesen war. Diese Hütte bestand von 1616 bis spätestens 1647 (in Betrieb vermutlich nur bis spätestens 1635).

Oben: Flasche produziert von der Glashütte in Ludweiler in der ersten Hälfte des 17.Jahrhunderts (das Foto und die meisten Informationen zu diesem Thema entstammen der Seite

Glas im Warndt

).

*Zitierte Literatur:
 
Lavall, Heinz:
Die Einwohner von Ludweiler-Warndt von 1604 - 1735 und ihre Vorfahren, Völklingen-Ludweiler 2004
(Verlag: Heimatkundlicher Verein Warndt e.V.)
 
Rug, Karl-Ludwig:
Ludweiler Hugenottenfamilien vor dem Jahre 1720, Saarländische Familienkunde Heft 15/16 Jg.IV 1971
 
Treinen, Otto:
Die Einwohner von Ludweiler Warndt von 1604-1880
mit Stammlisten, Völklingen-Ludweiler 1989
(3.Auflage; Hrsg.: Heimatkundlicher Verein
Warndt e.V.)

Unserer besonderer Dank gilt Heinz Lavall, Saarbrücken, für große Unterstützung am Beginn der Erforschung des saarländischen Astes unserer Familie und Christine Hühn, Offenbach, die uns großzügig und hilfsbereit an den Ergebnissen ihrer eigenen Familienforschung teilhaben ließ

Dorfpluenderung30jKrieg.Callot.409

Oben: Plünderung eines Dorfes
im 30jährigen Krieg (Stich von Callot)

 

Trotzdem konnten auch für David Darmes Vorfahren ermittelt werden. Ihre Identifikation ist allerdings weniger gesichert als die seiner Nachkommen; die magere Datenlage erlaubt nur die Bestimmung wahrscheinlicher Vorfahren. Als Vater von David Darmes ist demnach Jean Darme (Lavall* Nr. 172) anzusehen, und als sein Groß- vater, also als Vater von Jean Darme, mit der höchsten Wahrscheinlichkeit David Gendarm/e (Lavall* Nr. 311).
 
Für eine noch weiter zurückreichende Ermittlung von Vorfahren - die dann, in der Zeit vor der Gründung Ludweilers, im französischen Sprachraum zu suchen wären - fehlen jegliche Hinweise, insbesondere im Herkunftsgebiet der meisten Gründerfamilien von Ludweiler, dem Metzer Raum, wo keine der beiden Namensvarianten auftaucht. Dies lässt für Spekulationen Raum, dass der Familienname Gendarm/e in dieser Familie zu jener Zeit erst seit Kurzem als solcher existierte und bis ca. 1600 in der Familie u.U. als Berufsbezeichnung fungierte, die Familie also bis dahin möglicherweise einen ganz anderen Namen trug.
 
Über das Leben beider, des Vaters wie des Großvaters, wissen wir sehr wenig. Das wenige Bekannte sowie auch Näheres dazu, wie es auf der Basis der spärlichen vorhandenen Daten zur Bestimmung des Vaters und des Großvaters von David Darmes kam, ist für Detail- interessierte in den beiden grauen Kästen (s.rechts) nachzulesen.

Was noch blieb, war die Frage, ob wir auch eine Generation vorher, wenn es also um die Herkunft Jean Darmes geht, zu einer ähnlich begründeten Zuordnung kommen können. In der Tat ist die Ausgangssituation kaum anders, auch wenn wir uns bei diesem weiteren Schritt nicht im selben Umfang an der Vorarbeit von Lavall orientieren können. Die generellen Rahmenbedingungen sind ähnlich, die Einwohner- zahl von Ludweiler (s.o.) um 1630 sogar noch einmal kleiner als um 1660, was noch weniger Raum lässt für weitere mögliche Repräsen- tanten dieser Familie jenseits der namentlich bekannten. Voraussetzung der Überlegungen ist die (hier bereits diskutierte) Entscheidung, dem schon von Rug* eingeführten und auch unter den nachfolgenden Genealogen unstrittigen Verständnis der Namen "Darm/e/s" und "Gendarm/e/s" als Bezeichnungen für ein- und dieselbe Familie zu folgen (denn Einwohner mit dem Familiennamen Darm/e/s, also ohne die vorangehende Silbe "Gen" gibt es in dieser Generation noch nicht). Ein kleiner Unterschied zur Situation eine Generation später besteht allerdings darin, dass wir in diesem Fall nicht einer, sondern zwei Namensträger als theoretisch mögliche Vorfahren zur Verfügung stehen: Max und David Gendarm/e. Über sie sind uns (durch Lavall*) ein paar sporadische Informationen bekannt, keine Heirat, aber ein paar Angaben zu Geld und Immobilien. Über Max wird gesagt, er sei der Vater des "kleinen Nagelschmieds", und sein "repräsentiert Nachfahre" sei ein "Jean Bouvard". Über David Gendarm/e gibt es ebenfalls sporadische Informationen, drei Erwähnungen 1630, 1665 und 1675 sowie die Bemerkung, dass er "keine Güter als das Hofgering" gehabt habe. Zudem geht aus einer von Lavall* (s.9) editierten Tabelle hervor, dass David Gendarme zusätzlich zu einem ihm schon gehörenden Morgen Wiesenland um 1663 als neuer Eigentümer sowohl eines Morgens Wiese, der früher im Besitz von Max Gendarme war, als auch eines umfangreichen Besitzes aufgeführt wird, der vorher Estienne Ferron gehörte (4,5 Morgen Ackerland, 1,5 Morgen Wiesen und 1 Morgen Weiherwiese). Die Übernahme des Grundstücks von Max Gendarm legt jedenfalls eine Verwandtschaftsbeziehung zwischen beiden nahe und macht, falls es sich um ein Erbe handelt, einen Altersunterschied wahrscheinlich, ja, auch eine Vater-Sohn-Beziehung wäre angesichts der durch die Daten gelassenen Spielräume nicht auszuschließen.
 
Eine eindeutige Präferenz für einen der beiden als den Vater von Jean (und Großvater von David) ist mit diesen Daten jedenfalls nicht begründbar. Auch dass Max ein "alleiniger Nachfahre“ zugeschrieben wird (der nicht Jean war), würde nicht ganz genügen, um Max auszuschließen. Die weitere Tatsache jedoch, dass einer der beiden möglichen Väter für Jean Darme denselben Vornamen trägt wie sein ihm ggf. zuzuordnender Enkel, nämlich David - was einem sehr häufigen Muster der Vornamenwahl entspricht -, gibt immerhin der Hypothese Nahrung, dass David Gendarm/e der Großvater von David Darmes und damit der Vater von Jean Darmes war.
 
Ein Hinweis ist noch erforderlich: alle diese Überlegungen zu David und Jean Darmes Herkunft beziehen sich  ausschließlich auf Sekundär- literatur, wobei auch deren Informationsgehalt möglicherweise nicht bis in letzte Feinheiten ausgeschöpft werden konnte. Es ist daher nicht auszuschließen, dass eine bessere Auswertung bekannter oder auch unbekannter Quellen noch zu anderen Ergebnissen führen könnte.
 
Vorbehaltlich dieser Einschränkung konnten wir also
1. Jean Darme als wahrscheinlichen Vater von David Darmes / d'Arme identifizieren und
2. von zwei möglichen Kandidaten für die Vaterschaft von Jean Darmes (und als Großvater von David Darmes / d'Arme), nämlich David und Max Gendarm/e, geben wir (v.a. aufgrund der Vornamensgleichheit mit dem vermutlichen Enkel) hypothetisch David den Vorzug.
Zur Ermittlung der wahrscheinlichen Vorfahren von David Darmes
 
Dass genealogische Daten, je weiter wir in die Vergangenheit vorzudringen versuchen, früher oder später unsicherer und auch ungenauer werden, ist eine normale Tendenz. Auf eine solche Datenlage gibt es keine Standardantwort. Meist scheinen Genealogen aber zu der pragmatischen Lösung zu neigen, der Ungenauigkeit und Ungewissheit, die das historische Wissen über solche Zeiten insgesamt kennzeichnet, auch in Form eines etwas weniger strengen Anspruchs an die Datenlage Tribut zu zollen, wie sich z.B. an den dann oft nur noch vagen Schätzungen von Lebensdaten erkennen lässt. Dies ist nicht ohne Risiko, aber im Prinzip durchaus rational. Wenn in einem historischen Umfeld gesicherte Daten fehlen, sichere Zuordnungen nicht möglich sind, bedeutet das Herausfiltern der wahrscheinlichen Zusammenhänge immer noch einen Gewinn. Es bedeutet nicht nur eine realistische Angleichung an das ohnehin ungewissere gesamte historische Wissensumfeld zu jenen Zeiten, sondern auch die Chance, dass immerhin der Restinformationsgehalt der Daten nach Möglichkeit ausgeschöpft und nicht ignoriert wird. Auch wir haben, bei der Frage nach David Darmes' Abstammung, diese pragmatische Haltung gewählt und angesichts der Unmöglichkeit, völlig gesicherte Zuordnungen vorzunehmen, nach den wahrscheinlichen gesucht.
 
Unterstützend kam hinzu, dass von kompetenter Seite bereits Vorarbeit geleistet wurde, bei der Sichtung der Fakten und bei der - impliziten - Gewichtung der Argumente, aus denen die Lösung sich ableitet. Als Heinz
Lavall* - auf den vorangehenden Seiten schon zitiert - sich 2004 mit den Mitgliedern der Familie Darmes/Gendarme im 17.Jahrhundert befasste, hatte er die Informationen über David Darmes (geb. ca. 1757), über die wir heute dank Christine Hühn verfügen, zwar noch nicht vorliegen und konnte sich die Frage, um die es hier geht, noch nicht stellen. Trotzdem stand er vor fast derselben Aufgabe. Es ging nämlich seinerzeit um die Frage nach der Herkunft, genauer: dem Vater dreier Frauen mit dem Geburtsnamen Darm/e/s, die alle zwischen 1665 und 1670 (geschätzt) geboren sind. Es sind dies die um 1665 geborene Susanne Darm, die 1692 in Mimbach Paul Clair heiratete, die um 1670 geborene Anna Darm, die 1699 Johann Eichen heiratete, und die ebenfalls um 1670 geborene Marie Darm, von der sonst nichts weiter bekannt ist, also Frauen aus der Generation von David Darmes. In den Daten, die unmittelbar über diese Frauen vorhanden sind, findet sich kein Hinweis auf irgendeine Abstammung.
 
Lavall nahm trotzdem eine Zuordnung vor. Auf welcher Grundlage? Er sagt es nicht ausdrückllich, aber offensichtlich schließt er eine Dunkelziffer weitgehend aus, d.h. die Annahme, aus der das dann Folgende sich ableitet, ist:  in den Jahren, um die es hier geht, gab es wahrscheinlich keine anderen für die Beantwortung der Frage relevanten Träger des Namens Darm/e/s  als die uns (bzw. den saarländischen Forschern) bekannten. Diese Behauptung erscheint auf den ersten Blick vielleicht etwas gewagt, aber abgesehen von Lavalls persönlicher Kompetenz, seinem Überblick über das Geschehen jener Zeit in Ludweiler und seiner überragenden Quellenkenntnis sind es zwei weitere Faktoren, die seine Annahme hochwahrscheinlich machen, Faktoren, die wir bei der Diskussion zur Identität von Isaac Darme/s schon einmal aufgeführt haben.
 
Der eine Faktor ist die Größe und Geschlossenheit der Gemeinschaft, innerhalb der Zuordnungen stattfinden. Je kleiner und geschlossener sie ist, desto sicherer kann man sein, keine Personen zu verwechseln oder zu  übersehen, und desto höher steigt die Grundwahrscheinlichkeit, auch aus wenigen Daten richtige Schlüsse zu ziehen. Und tatsächlich war die Welt von Ludweiler anfangs, auch nach der Wiederbesiedlung noch, sehr klein. Ein zweiter Faktor verstärkt diesen Effekt noch: es ist die extreme Seltenheit des Familiennamens Darm/e/s (und die ebenfalls sehr große Seltenheit des Vorgängernamens Gendarme/s) nicht nur in Deutschland, sondern überraschenderweise auch in Frankreich; durch sie verringert die Wahrscheinlichkeit sich nochmals erheblich, dass weitere Träger dieses Namens im Umfeld von Ludweiler existiert haben - und übersehen werden - könnten.
 
So wird es insgesamt hochwahrscheinlich, dass die bei Lavall* und
Treinen* dokumentierten Familien mit dem Namen Darm/e/s  in dem für uns wichtigen Zeitraum tatsächlich einen relativ vollständigen Überblick der damaligen Namensträger darstellen (jedenfalls der männlichen Namensträger, denn weibliche Gemeindemitglieder werden in der ersten Hälfte des 17.Jahrhunderts kaum genannt).
 
Lavall sichtete also die bekannten Namensträger Darm/e/s und Gendarme/s jener Tage, nahm extrem unplausible Fälle (u.a. wegen Alter des Vaters bei Geburt des Kindes) aus der Auswahl und kam dann zu dem Ergebnis, dass nur ein einziger "Kandidat´“noch übrig war, nämlich Jean Darme, geboren ca. 1635 (geschätzt) und verstorben vor 1684.
 
Alle diese Überlegungen jedoch treffen in völlig gleicher Weise wie auf die drei "vatersuchenden" Frauen auch auf den zur selben Zeit und am selben Ort "vatersuchenden" David Darmes zu, von dem wir ja wissen, dass er aus Ludweiler stammte und um 1657 geboren wurde. Die Schlussfolgerung war einfach: auch hier kam, wenn wir der oben dargelegten Logik und der Expertise Lavalls analog folgen wollen, nur Jean Darme als Vater in Frage. Natürlich ist diese Zuordnung auch in seinem Fall mit denselben schon genannten Einschränkungen bzw. Kautelen verbunden. Es gibt keine Gewissheit, sondern es handelt sich bei all diesen Zuordnungen - im einen wie im andern Fall - um wahrscheinliche Abstammungsbeziehungen, nicht mehr, aber auch nicht weniger.